- Politik
- Gleichstellung
Neue Schaltung in der Ampel?
Julia Trippo hofft auf mehr Gleichstellung unter Rot-Grün-Gelb
Die immer wahrscheinlicher werdende Ampel-Regierung dürfte für Deutschland in Sachen Gleichstellungspolitik einen regelrechten Aufschwung bedeuten. Zum einen, weil nach 16 Jahren erzkonservativer Wertevorstellung die Union künftig von der Oppositionsbank wirken wird. Zum anderen, weil SPD, Grüne und FDP das Thema auch in der Vergangenheit vorangetrieben haben. Denn das Gute an der FDP ist, dass sie auch in Fragen der Gleichstellung liberal ist.
Nun sollte beispielsweise die Zeit für den Paragrafen 219a des Strafgesetzbuches abgelaufen sein, der die »Werbung« für Schwangerschaftsabbrüche kriminalisiert. Auch wenn die SPD seinerzeit in der GroKo kniff und der konservativen CDU/CSU ihren Willen eingestand, den Paragrafen nicht abschaffen zu wollen, ist die Gleichstellung der Geschlechter eigentlich in den Grundwerten der Sozialdemokratie verankert.
Dies sollte auch der Bundestagsabgeordneten Leni Breymaier (SPD) noch einmal nahegelegt werden, die nun im Arbeitskreis »Gleichstellung, Vielfalt« für Entrüstung sorgt. Viel zu suchen hat sie da nicht, wo sie doch das Selbstbestimmungsgesetz strikt ablehnt und Sexarbeit kriminalisieren will. So bleibt die Hoffnung auf den Mut der Ampel zum Fortschritt, oder im Jahr 2021 eher: zum Aufholen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.