Trauer und Wut wegen Oury Jalloh werden bleiben

Max Zeising zum neuen Brandgutachten im Todesfall des Mannes aus Sierra Leone

  • Max Zeising
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Zweifel an den behördlichen Darstellungen zum Feuertod Oury Jallohs in der Dessauer Polizeizelle ebben nicht ab und haben mit dem Gutachten des britischen Brandexperten Iain Peck neue Nahrung bekommen. Auch fast 17 Jahre nach dem Tod des Asylbewerbers aus Sierra Leone ist unklar, was genau am 7. Januar 2005 in Zelle Nummer fünf passierte. Es ist den Aktivist*innen und Hinterbliebenen Jallohs, die seit vielen Jahren unermüdlich für eine Aufklärung des Falls kämpfen, zu verdanken, dass die Frage nach den Todesumständen nicht in den Schubladen von Politik und Justiz verschwindet, sondern auch nach Einstellung des Ermittlungsverfahrens im Jahre 2017 in der Öffentlichkeit weiter verhandelt wird.

Je länger der Tod des Asylsuchenden zurückliegt, umso schwerer wird es, den Fall politisch und juristisch neu aufzurollen. Hohe Hürden müssen überwunden werden, um etwa ein neues Ermittlungsverfahren in Gang zu setzen. Aktuell läuft noch eine Verfassungsbeschwerde gegen die Einstellung des Verfahrens – Ausgang offen. Umso wichtiger ist es, dass der Name Oury Jallohs trotz dieser Hürden nicht vergessen wird und weiterhin alle rechtsstaatlichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Denn klar ist: Die Trauer und Wut der Angehörigen werden bleiben.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.