Loyalität ist keine Einbahnstraße

Daniel Lücking zu den zurückgelassenen Fluglotsen

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist eine verfahrene Situation. In Afghanistan mangelt es an eigentlich allem, was für einen stabilen Staat und eine zivile Infrastruktur notwendig ist, um die Bevölkerung zuverlässig zu versorgen. Gerade der bevorstehende Winter, in dem langanhaltende Minustemperaturen auf jetzt schon unter Mangelernährung leidende Menschen treffen wird, wird Menschenleben kosten. Um so wichtiger wären Hilfsflüge mit Kleidung und Nahrungsmitteln. Natürlich braucht es zur Durchführung der Hilfsflüge qualifiziertes Bodenpersonal und selbstverständlich auch Fluglotsen.

Dass schon zu Zeiten des Bundeswehreinsatzes der afghanische Staat die Fluglotsen nicht zuverlässig bezahlen konnte, ist durch die Arbeitsverträge belegt. Bitter ist, dass selbst die am besten ausgebildeten Fluglotsen ihrem Land nichts nützen, wenn sie sich vor den Taliban verstecken müssen, die Rache an den angeblichen Kollaborateuren nehmen, statt am Flughafen zu arbeiten. Doch da bislang weder Hilfsflüge geplant sind, noch Menschen ausgeflogen werden dürfen, sind die Fluglotsen auf ihr Überleben konzentriert. Das wird in Afghanistan immer schwerer, denn auch durch die bundeswehreigene Hurraberichterstattung zu ihrer Ausbildung, wurden sie zu Zielscheiben für die Taliban. Holt sie da raus!

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!