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Stress durch Platzmangel

Über zehn Prozent der Menschen in Deutschland lebten 2020 in zu engen Wohnungen

Im Jahr 2020 führten Homeoffice, Schul- und Kindergartenschließungen dazu, dass sich in vielen Familien mehr Menschen als sonst auch tagsüber im eigenen Wohnraum aufhielten. Und auch am Wochenende und Abend gab es zeitweise wegen der Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung kaum Möglichkeiten, Aktivitäten nach draußen zu verlagern. Das sorgte natürlich für mehr Streitigkeiten, Frust und Stress. Verstärkt wurde die Belastung noch einmal dann, wenn die Wohnung auch noch überbelegt war, also wenn sie über zu wenige Zimmer im Verhältnis zur Personenzahl verfügt.

In Deutschland waren im Jahr 2020 davon knapp 8,5 Millionen Personen betroffen. Die sogenannte Überbelegungsquote lag damit bei 10,3 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Als überbelegt gilt eine Wohnung laut europäischer Definition beispielsweise dann, wenn mehr als zwei Kindern über zwölf Jahren desselben Geschlechts sich einen Raum teilen müssen, oder wenn kein Gemeinschaftsraum vorhanden ist. Besonders betroffen von zu engen Wohnverhältnissen waren demnach Menschen in Städten, Alleinerziehende sowie Kinder und Jugendliche.

Während in Städten gut jede siebte Person in einer überbelegten Wohnung lebte, waren es in Kleinstädten und Vororten nur etwa halb so viele. Auf dem Land lebten noch weniger Menschen in zu kleinem Wohnraum. Besonders häufig betroffen waren auch Alleinerziehende und deren Kinder. Fast 30 Prozent von ihnen mussten in zu wenigen Zimmern wohnen. Kinder und Jugendliche waren insgesamt die Altersgruppe, die am häufigsten betroffen war. Knapp jeder sechste Minderjährige lebte in einer überbelegten Wohnung. Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren lagen mit einem Anteil von elf Prozent leicht über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung. Am seltensten lebten Menschen über 65 mit nur drei Prozent in zu engen Wohnungen.

Neben Alleinerziehenden und Minderjährigen wohnten mit 13 Prozent auch Alleinlebende überdurchschnittlich oft zu beengt. Denn laut europäischer Definition muss ein Ein-Personen-Haushalt mindestens zwei Zimmer haben, um nicht als überbelegt zu gelten. Im europäischem Vergleich war die Überbelegungsquote 2020 mit rund 45 Prozent am höchsten in Rumänien und Lettland (42,5 Prozent).

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