- Kommentare
- CDU-Vorsitz
Eine Belastung für die Partei
Friedrich Merz hat auch ungehörige Seiten, die der CDU Schaden zufügen könnten
Gute Chancen werden Friedrich Merz nachgesagt, weil er angeblich den Ton der Basis trifft. Und die Mitglieder sollen ja künftig über den Vorsitz der CDU entscheiden. Aber das einzige Indiz, dass Merz dort beliebt sein könnte, sind Eindrücke von Regionalkonferenzen vor drei Jahren, wo er den größten Applaus erhielt. Größe bei den anschließenden Niederlagen im Rennen um den Vorsitz hat er indes nicht gezeigt. Wie ein trotziges Kind verhielt er sich nach dem Scheitern im Januar, als er sich bei der Kanzlerin als Wirtschaftsminister andiente und prompt eine Abfuhr erhielt.
Merz zeichnet aber eine Beharrlichkeit aus. Sollte er diesmal zum Vorsitzenden gewählt werden, dann könnte die CDU eine markige Oppositionspartei werden. Denn Merz teilt gerne aus: Greta Thunberg bezeichnete er als gestört, mehrfach hat er sich abfällig über Homosexuelle geäußert, und scherzhaft erwähnte er einmal, dass Tiefdruckgebiete häufig Frauennamen trügen. Der Altherrenwitz gehört auch zu ihm. Sollte er das Rennen machen, wäre er für die kommenden Landtagswahlen im Saarland, in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen – wo mit Tobias Hans, Daniel Günther und Hendrik Wüst eher moderate Christdemokraten wiedergewählt werden wollen – wohl eher eine Last als ein Segen.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!