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Kampf gegen die Absagenflut

Immer mehr infizierte Eishockeyprofis bringen den Spielplan der DEL ins Wanken

Ab jetzt gilt nur noch 2G. Die Pandemie nimmt kein Ende, grassiert in Deutschland gerade wieder und die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) spürt das derzeit besonders stark. Nach kurzer Pause durch den Deutschland-Cup startet sie an diesem Freitag fast überall nur noch mit geimpften oder genesenen Zuschauern auf den Rängen. Und auch aufs Eis darf längst nicht mehr jeder Spieler. Bei Adler Mannheim, Gegner der Eisbären in Berlin, wurden zuletzt Cheftrainer Pavel Gross sowie sieben Spieler positiv auf Corona getestet und in häusliche Isolation geschickt.

Die Adler sind kein Einzelfall in der DEL. Trotz ihres stark dezimierten Kaders bestritten die Mannheimer am Dienstag ihr Achtelfinalhinspiel der Champions League gegen das schwedische Spitzenteam aus Frölunda und erlitten ein 1:10-Debakel. Hiobsbotschaften meldeten aber auch die Nürnberg Ice Tigers mit aktuell vier Coronafällen. Fortan unterzieht sich in Nürnberg die komplette Mannschaft täglichen PCR-Tests. Zuvor waren mit RB München - nach 22 positiven Tests! - und der Düsseldorfer EG zwei komplette Teams sowie bei den Iserlohn Roosters 16 positiv getestete Spieler von den Gesundheitsämtern in Quarantäne geschickt worden.

»Die Dynamik der Infektionen nimmt zu und die Behörden sind deutlich restriktiver geworden«, sagt DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke. »Wir müssen alles dafür tun, dass Spieler, Trainer und Mitarbeiter bestmöglich geschützt sind und wir unseren Spielbetrieb aufrechterhalten können.« Die Liga hat dafür ihre Teststrategie verschärft. Die neuen Maßnahmen betreffen aber nur Mannschaften, die ab 1. November noch ungeimpfte Spieler in ihren Reihen haben. Personen ohne Impfschutz müssen jetzt dreimal in der Woche mittels PCR-Methode getestet werden. Geimpfte oder Genesene müssen nur einmal in der Woche ran, doch auch das ist strikter als zuvor, denn bisher war die Testung von Geimpften und Genesenen freiwillig. Nach DEL-Angaben liegt die Impfquote in den 15 Klubs bei 93 Prozent. »Aber die Unsicherheiten bleiben«, sagt Tripcke.

Mit Sorgen blickt er vor allem auf die vielen Spielverlegungen. »Im Terminkalender gibt es nicht viel Puffer, da in dieser Saison neben der WM in Finnland vom 13. bis 29. Mai auch die Olympischen Winterspiele vom 4. bis 20. Februar in Peking anstehen.« Aber es zeichnet sich ab, dass die Nachholspiele als »Notfallszenario« just im Februar stattfinden könnten. »Die Olympiapause wäre unser Worst-Case-Joker«, so Tripcke. »Wir haben sie bislang freigehalten. Und es muss alles versucht werden, den Spielplan irgendwie auf die Reihe zu bringen. Im schlechtesten aller vorstellbaren Fälle könnte der Olympia-Joker aber gezogen werden.« Dann jedoch müssten Klubs statt auf Corona-Infizierte auf ihre Olympiafahrer verzichten.

Bis zum Ende der Hauptrunde Ende März ist es noch ein langer Weg. Von den Favoriten mit Titelverteidiger Berlin, Mannheim und München ist keiner ungeschlagen durch die bisherige Saison gekommen. Spitzenreiter Mannheim steht mit drei Niederlagen in 19 Spielen noch am besten da, gefolgt von München, Vizemeister Wolfsburg und Berlin. Dabei ist den Eisbären die einstige Heimstärke mit nur vier Siegen in zehn Spielen etwas abhandengekommen. Auch im Über- und Unterzahlspiel zeigten sie im Vergleich zur Konkurrenz Schwächen.

Der Titelverteidiger war mit zwei 2:5-Niederlagen zu Hause gegen Krefeld und in Ingolstadt in die Länderspielpause gegangen. »Die Unterbrechung wird uns guttun. Wir werden die Batterie wieder aufladen«, meinte Cheftrainer Serge Aubin damals. Obwohl die Eisbären durch die beiden Misserfolge vom zweiten auf den vierten Tabellenplatz abgerutscht waren, fiel seine Zwischenbilanz noch positiv aus: »Wir sind in einer ordentlichen Position. Es ist aber auch viel mehr drin.«

Beim zweiten Aufeinandertreffen der Berliner mit dem Tabellenführer brennen beide Teams auf Wiedergutmachung: Mannheim will die 1:10-Pleite schnell vergessen machen, Berlin die 0:3-Niederlage vom vierten Spieltag gegen die Adler. Bei den Eisbären könnte mit dem aus Straubing gekommenen Marco Baßler ein neuer Mann auflaufen. Dafür wird Parker Tuomie fehlen. Der 26-Jährige hatte aufgrund geringer Einsatzzeiten um einen Wechsel gebeten und verstärkt künftig die Straubing Tigers.

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