Rote Brause - Folge 57: Digitale Gewalt gegen Frauen

Ein Interview mit HateAid über digitale Gewalt und Hass im Netz / Außerdem: Koalition versäumt Enteignung / Gorillas Worker wählen Betriebsrat / Fraueneinrichtungen kämpfen um Bestehen

  • Marie Hecht
  • Lesedauer: 3 Min.
RB57 - Digitale Gewalt gegen Frauen und die Gefahr des Silencing

Frauen sind eine der am meisten gefährdeten Gruppen im Internet. Sie sind besonders brutalen Formen digitaler Gewalt ausgesetzt. 30 Prozent der Frauen in der EU haben, laut einer Umfrage der Organisation HateAid, Angst, dass Nacktbilder ohne ihre Zustimmung online veröffentlicht werden könnten. Über die Hälfte der Frauen, äußert aus Angst vor Hass ihre Meinung im Internet seltener und 43 Prozent der befragten Frauen bewegen sich aufgrund von möglichen Angriffen grundsätzlich vorsichtiger und anonymer in den sozialen Medien. Das Internet kann so zu einem Raum werden, in dem Menschen durch Hass und Gewalt zum Verstummen gebracht werden.

»Die große Gefahr von digitaler Gewalt ist das Silencing, also, wenn Menschen aufhören aus Angst vor Hass oder Gewalt im Internet ihre Meinung zu sagen. So werden besonders auch marginalisierte Gruppen aus dem digitalen Raum ausgeschlossen«, sagt Basma von der Berliner Organisation HateAid.

HateAid berät seit 2018 Betroffene von digitaler Gewalt und leistet Aufklärungsarbeit. Anlässlich des internationalen Tages gegen Gewalt gegen Frauen, Trans- und Interpersonen habe ich für die aktuelle Folge Rote Brause mit Basma von HateAid über digitale Gewalt und Hass im Netz gesprochen.

Außerdem hört ihr, welchen Kompromiss zum Volksentscheid »Deutsche Wohnen und Co. Enteignen« Rot-Rot-Grün bei den Berliner Koalitionsverhandlungen getroffen haben, wie sich eine Expert*innenkommission den Berliner Wahlpannen widmen soll und warum Hauptstadtregion Redakteurin Claudia Krieg einen Opferschutz fordert, der sich auch so nennen darf.

Die Themen der Folge zum Nachlesen:

Volksentscheid: Rot-grün-rote Arbeitsgrundlagen - Nach den Sondierungen stehen jetzt die Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und Linken bevor

Volksentscheid: Vergesellschaftung ist Koalitionsbrandherd - Rot-Grün-Rot kann Konflikt um Umsetzung des siegreichen Volksentscheids in Verhandlungen nur formal befrieden

Gorillas: Betriebsrat bei Gorillas kommt - Erneut scheitert das Management des umstrittenen Lieferdienstes vor einem Berliner Gericht

Gewalt gegen Frauen: Zu wenig Geld für Gewaltprävention - Berliner Projekte protestieren gegen Mittelkürzungen und fordern mehr Schutz für Frauen

Kommentar der Woche: Behörden als Mittäter - Welchen Schutz sie brauchen, müssen Betroffene auch selbst definieren können

Außerdem:

Beratungsstelle gegen Hass im Netz HateAid

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.