Es hilft nur mehr Geld

Lisa Ecke zum Armutsbericht des Paritätischen Gesamtverbandes

Die Armut in Deutschland war 2020 ungebrochen hoch. 13,4 Millionen Menschen waren betroffen. Das verwundert niemanden, zumal im Jahr der Coronakrise. Dass sich daran auch in Zukunft so schnell nichts ändert, wird im Koalitionsvertrag der neuen Regierung deutlich. Denn eine Erhöhung der Grundsicherung sucht man in der Vereinbarung vergeblich. Dabei sind vor allem Erwerbslose und nicht erwerbstätige sowie Menschen in Rente beziehungsweise in Pension betroffen. Zusammen machen sie über 65 Prozent aller Menschen in Armut aus.

Statt die Grundsicherung zu erhöhen, was auch Rentnerinnen und Rentner in Altersarmut helfen würde, ist für diese im Koalitionsvertrag nur vorgesehen, dass sie neben der Sozialhilfe bessere Möglichkeiten bekommen sollen, einer Erwerbsarbeit nachzugehen. Generell ist viel vom Arbeitsmarkt die Rede. Vergessen sind alle, die nicht arbeiten können. Arbeit soll weiterhin nötig sein, um überhaupt nur die Aussicht auf eine menschliche Behandlung zu erhalten. Ebenso viel ist im Koalitionsvertrag von besserer Chancengleichheit in der Bildung die Rede. Doch auch »Bildungschancen« bringen rein gar nichts, wenn sie auf Armut treffen. Gegen die stetig wachsende Armut hilft nur eines: mehr Geld für die Betroffenen.

Spaß und Verantwortung

Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann

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