Doppelschichten wären nötig

Daniel Lücking fordert eine schnellere Visavergabe für Afghan*innen

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 2 Min.
Deutsche Organisationen, wie die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ, lassen viele afghanische Mitarbeiter*innen im Land zurück.
Deutsche Organisationen, wie die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ, lassen viele afghanische Mitarbeiter*innen im Land zurück.

»Mehr als 5600 Visa für Ortskräfte aus Afghanistan« seien erteilt, hieß es am Mittwoch früh in einer Agenturmeldung. 5925 Visa verkündet die Sprecherin des Außenministeriums dann gegen Mittag in der Regierungspressekonferenz. Ganz nüchtern betrachtet sind das 47 Visa pro Tag, seit die Evakuierungsmission am 27. August 2021 endete. 124 Tage sind seither vergangen.

15 000 Menschen sitzen im Land fest, während sich die humanitäre Situation verschlechtert und die Taliban ehemalige Mitarbeiter*innen der internationalen Organisationen jagen. Dass die Bundeswehr bei nur 1500 Mitarbeiter*innen eine Aufnahme befürwortete, macht deutlich, wie viele Menschen nach 20 Jahren Auslandsmission zurückgelassen werden. Über die Gesamtzahl an Arbeitsverträgen schweigt sich das Militär ebenso aus wie andere staatliche Stellen.

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von Daniel Lücking

Die Regierung unter Unionsführung hatte es nicht für nötig erachtet, den Abzug humaner vorzubereiten und Mitarbeiter*innen schon zu Missionsende mit Visa auszustatten. Nun ist Annalena Baerbock als neue Grünen-Außenministerin in der Pflicht, die humanitäre Katastrophe schnell zu lösen und sich ehrlich zu machen. Es sind weit mehr Menschen in Gefahr, als Deutschland bereit ist einzugestehen. Beschämend: Es wurden bislang nur (!) 5925 Visa erteilt.

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