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Die katholische Kirche ist befangen
Der Staat sollte sich um die Aufarbeitung von Missbrauchsskandalen kümmern
Offensichtlich ist die katholische Kirche mit der Aufarbeitung von Sexualstraftaten in ihren Reihen überfordert. Wie sich im Erzbistum Köln mit einem zurückgehaltenen Gutachten und jetzt im Erzbistum München und Freising mit der Falschaussage des Papstes Benedikt gezeigt hat, ist die Kultur, das Gewesene zu leugnen und zu vertuschen, weit verbreitet und behindert eine kircheninterne Aufarbeitung. An eine weitergehende Ursachenforschung, warum es in der katholischen Kirche zu so vielen sexuellen Übergriffen kam, ist kaum zu denken.
Insofern ist der Vorstoß des Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung zu begrüßen, der eine stärkere Rolle des Staates bei der Aufklärung der Straftaten fordert. Angesichts der Ausmaße des Missbrauchs ist es sogar geboten, dass die Politik sich dessen annimmt, damit endlich mehr Licht an die jahrzehntelang praktizierten Rechtsbrüche kommt. Für die bisher weitgehend eigenständig agierende katholische Kirche wäre es natürlich ein Eklat, wenn eine Aufarbeitungskommission dazu befugt wäre, kirchliche Würdenträger vorzuladen und zu befragen. Viele würden das sicherlich als Einmischung betrachten. Aber nicht alle: Auch das Zentralkomitee der Katholiken fordert ein staatliches Eingreifen, um die Skandale aufzuarbeiten.
Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann
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