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- Debatte um Mali-Abzug
Die Einigkeit der Ampel
Daniel Lücking zum wahrscheinlichen Ende des Mali-Einsatzes
So viel Einigkeit bei den an sich ungleichen Partner*innen in der Ampelkoalition wünschte sich manch Wähler*in auch bei anderen Themen. Der Militäreinsatz in Mali macht es der Ampel leicht, keine Kontroversen aufkommen zu lassen. Gerade erst wächst ein wenig Gras über das Debakel des Afghanistan-Abzuges. Doch die Ministerien schicken sich an, die erst im vergangenen Jahr in Afghanistan begangenen Fehler beim Abzug aus Mali zu wiederholen.
Gefragt, mit wie vielen Ortskräften die Bundesregierung in Mali rechne, wirken die Zahlen besorgniserregend gering. So gibt das Außenministerium 16 und das Verteidigungsministerium 57 Ortskräfte an, die im Rahmen der Mali-Mission eingesetzt sind. Dass nur aktuelle Zahlen genannt werden, zeigt, dass Gefahren für ehemalige Beschäftigte ebenso kategorisch ausgeblendet werden wie Gefahren für zahllose Dienstleister und Profiteure des Militärs. Wenn im zehnten Einsatzjahr gerade einmal fünf Dutzend Menschen mit dem Militäreinsatz in Verbindung gebracht werden, dann ist die Linie klar erkennbar: Die Aufnahme von gefährdeten Ortskräften ist auch im Fall Mali nicht erwünscht. Dass Islamisten in Mali weniger gefährlich sind als Taliban in Afghanistan, wäre Wunschdenken.
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