Teller und Rand - Folge 17: Chiles neue Ära

Gleich zwei Interviews: Jule Nagel zur Situation der Flüchtlinge an der polnisch-belarussischen Grenze / Sophia Boddenberg über den neu gewählten linken Präsidenten Chiles

  • Andreas Krämer und Rob Wessel
  • Lesedauer: 3 Min.
TR17 - Chiles neue Ära

Wie schon im Januar sprechen Andreas und Rob auch im Februar über den Konflikt an der Grenze zwischen Russland und der Ukraine. Außerdem: Ein Interview mit der Landtagsabgeordneten Jule Nagel zur Situation der Flüchtlinge an der Polnisch-Belarussischen Grenze und ein Gespräch mit der Journalistin Sophia Boddenberg über den neu gewählten linken Präsident Chiles.

Die Situation um die wachsenden russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine beschäftigt weiter hin alle westlichen Staatschef*innen und Außenminister*innen. So ist auch die deutschen Außenminister Annalena Baerbock nach Kiew gereist. Dabei hat sie auch im Donbass Halt gemacht, wo weiterhin gekämpft wird. Gerade bei vielen Linken und Grünen kam da die Frage auf, ob ein solcher Besuch mit schusssicherer Weste und Militärhelm Zeichen des Interesses an der Situation der Menschen ist oder viel mehr die Verherrlichung des Militärs.

Die Flüchtlingsdebatte um die Menschen die über Belarus nach Polen geflüchtet sind ist zwar aus den Medien verschwunden, doch die Not vieler Menschen vor Ort bleibt real. Auch wenn kaum noch Menschen die stark abgesicherte Grenze Richtung Polen überqueren, ist die Situation noch nicht gelöst. Zahlreiche Menschen sind unter sehr schlechten Bedingungen in polnischen Lagern untergebracht. Doch nicht alle politischen Kräfte in unserem Nachbarland akzeptieren diese Situation, zahlreichen Freiwillige, Politiker*innen und Aktivist*innen arbeiten hart daran diese Situation zu verbessern. Die sächsische Landtagsabgeordnete Jule Nagel (Die Linke) war mit einer Delegation in der Grundregion und berichtet uns von ihrer Reise.

Im letzten Jahr hat der linke Politiker Gabriel Boric überraschend die Präsidentschaftswahl gewonnen. Auf den Politiker mit kroatischen und katalanischen Wurzeln warten große Aufgaben., Nach den Massenprostest 2019 konnte die Bevölkerung durchsetzen, dass eine neue Verfassung aufgesetzt wird. Boric gerät nun genau in diesen Prozess, da er vermutlich der letzte Präsident unter der alten Verfassung ist. Ihm bleibt die Aufgabe den Übergang zu moderieren und dabei auch mit Kritik der Sozialen Bewegungen umzugehen, deren Wunschkandidat er nicht unbedingt war.

Die Themen der Folge zum Nachlesen:

Von der feministischen Revolte zur feministischen Verfassung - Der Aufstand in Chile hatte von Beginn an einen feministischen Charakter. Die Protestbewegung hat erreicht, dass in diesem Jahr eine neue Verfassung ausgearbeitet wird

Präsidentschaftswahl in Chile - Wie viel echter Cambio ist drin?

Wahlausgang in Chile - Hoffnung schlägt Angst

Außerdem:

Jule Nagel: Twitter | Instagram

Sophia Boddenberg: Twitter | Instagram

Spendenaktion: 4-Wheel-Drive im polnischen Grenzgebiet benötigt!

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!