Drohende Eskalation in der Ostukraine

Nato sieht keine Anzeichen für Entspannung im Ukraine-Konflikt. Moskau beharrt auf Forderungen

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat Russland eine weitere Aufstockung von Truppen an der Grenze zur Ukraine vorgeworfen. Austin sagte am Donnerstag nach Beratungen mit den Ressortchefs der anderen Nato-Staaten in Brüssel, die Russen beteuerten zwar, dass sie einige ihrer Kräfte abzögen, »aber wir sehen das nicht - ganz im Gegenteil«. Der Pentagon-Chef erklärte: »Wir sehen, dass sie die mehr als 150 000 Soldaten, die sie bereits entlang der Grenze stationiert haben, aufstocken. Sogar in den vergangenen paar Tagen.«

Austin beklagte weiter: »Wir sehen, dass einige dieser Truppen näher an die Grenze heranrücken. Wir sehen, dass sie mehr Kampf- und Unterstützungsflugzeuge einfliegen.« Moskau verstärke auch seine militärische Bereitschaft im Schwarzen Meer. Austin betonte, es gebe weiter die Möglichkeit für eine diplomatische Lösung der Krise. Eine Eskalation könne noch abgewendet werden. »Der Weg der Diplomatie mag schwierig sein, aber er ist es wert, beschritten zu werden.« Nach Berichten über zunehmenden Beschuss in der Ostukraine warnte Austin vor einer russischen Provokation. Die Ukraine und die prorussischen Separatisten in der Ostukraine werfen sich gegenseitig vor, die Kämpfe in dem Konfliktgebiet anzufachen.

Teller und Rand - der Podcast zu internationaler Politik

Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.

Unterdessen bekräftigte Russland den Teilabzug seiner Truppen. Panzer des Wehrbezirks West seien zum Abtransport bereit gemacht worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Donnerstag mit. In einer Antwort des russischen Außenministeriums auf das US-Schreiben zu den von Russland geforderten Sicherheitsgarantien bekräftigte Moskau seine Haltung.

Russland verlangt den Abzug aller US-Soldaten aus Ost- und Mitteleuropa und aller westlichen Waffen und Ausbilder aus der Ukraine. Ohne rechtsverbindliche Garantien wäre Moskau »gezwungen zu reagieren, auch mit militärisch-technischen Mitteln«. Weiter erklärten die Diplomaten: »Es gibt keine ›russische Invasion‹, wie sie die USA und ihre Alliierten seit dem Herbst offiziell verkünden, und sie ist nicht geplant.« Mit Agenturen

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -