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Gradmesser für die Linkspartei

Zur bevorstehenden Bürgermeisterwahl in Eberswalde

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Brandenburgs Linksfraktionschef Sebastian Walter hat die in diesem Jahr anstehenden Bürgermeisterwahlen in Eberswalde, Bernau und Rathenow zu einem Gradmesser dafür erklärt, welchen Einfluss seine Partei im Bundesland künftig noch haben werde. Bei der Landtagswahl 2004 kämpfte die damalige PDS noch mit der SPD um den Sieg. Inzwischen zog eine Partei nach der anderen an den Sozialisten vorbei, zuletzt bei der Bundestagswahl sogar die FDP, die in der Landespolitik keine Rolle spielt. Es wäre schon interessant zu sehen, ob die Linke diesen negativen Trend stoppen oder sogar umkehren kann.

Allerdings ist genau hier die Aussagekraft von Bürgermeisterwahlen gering. Erfahrungsgemäß hängt bei diesen Wahlen sehr viel von den nominierten Persönlichkeiten ab. Nicht umsonst war zuletzt FDP-Mann Friedhelm Boginski Bürgermeister von Eberswalde, obwohl seine Partei auch dort keine überragenden Ergebnisse erzielt. Zudem tritt in Eberswalde am 13. März die parteilose Steffi Schneemilch nicht nur für die Sozialisten an, sondern sie ist von den Grünen mit nominiert. Wer will hinterher wissen, ob Schneemilchs Wähler zu den absteigenden Linken oder zu den aufsteigenden Grünen hinneigen? Die Frage stellte sich auch schon Ende November, als in Oberhavel der von der Linkspartei unterstützte Landratskandidat Clemens Rostock (Grüne) ein immerhin sehr achtbares Ergebnis erzielte.

Schön wäre ein Sieg von Schneemilch. Diese habe durchaus eine Chance, findet die Linke-Landesvorsitzende Katharina Slanina. Das Wohl und Wehe der Partei hänge aber nicht davon ab. Slanina versteht Walter so, dass es nicht der einzige Gradmesser sei. Auch Walter traut Schneemilch den Sieg zu. Er kann das aus nächster Nähe verfolgen. Denn er ist Fraktionschef nicht nur im Landtag, sondern auch im Eberswalder Stadtparlament.

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