- Kommentare
- Entlastungspaket
Ungerechte Unterstützung
Lisa Ecke über das Entlastungspaket der Bundesregierung
Finanzielle Hilfen wegen der gestiegenen Lebenserhaltungskosten und insbesondere wegen der Strompreise waren längst überfällig. Doch das Entlastungspaket der Ampel-Koalition bringt denjenigen kaum etwas, die Hilfe am dringendsten nötig haben. Je mehr Geld ein Haushalt hat, desto mehr profitiert er von den Maßnahmen.
Mit viel Wohnraum und einer höheren Stromrechnung spürt man die Abschaffung der EEG-Umlage deutlich stärker als mit wenig Platz. Die dauerhafte Erhöhung der Pendlerpauschale freut vor allem einkommensstarke Haushalte, die oft besonders weite Arbeitswege haben. Wer Hartz IV bezieht oder Altersgrundsicherung erhält, geht hingegen quasi leer aus. Für diese Menschen gibt es keine dauerhafte Entlastung, sondern nur den einmaligen Corona-Zuschuss von 100 Euro. Obwohl sie überproportional viel von ihrem Geld für lebensnotwendige Dinge wie Strom ausgeben müssen.
Doch die Ampel-Koalition hat für sie die geringste Hilfe beschlossen. Der Corona-Zuschuss gleicht die gestiegenen Preise nicht einmal halbwegs aus. Ebenfalls mies sieht die Hilfe für von Armut betroffene Kinder aus. Nur 20 Euro mehr soll es für sie geben. So ist das Entlastungspaket keine Hilfe, sondern es vergrößert die bestehende Ungleichheit.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.