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Sanktionen auf dem Prüfstand
Martin Ling über die Annäherung zwischen den USA und Venezuela
Die Spatzen pfeifen es schon von Washingtons Dächern: Die US-Regierung von Joe Biden sucht in der Not die Annäherung an Venezuelas Regierung von Nicolás Maduro. Der »böse Bube« aus Caracas könnte das ersatzweise liefern, was der »Schurke« aus Moskau nicht mehr liefern soll: Erdöl.
Acht von zehn US-Amerikanern sind laut Umfragen dafür, dass ihr Land kein Öl mehr von Russland bezieht. Ob sie einen daraus resultierenden weiteren Preisanstieg auch befürworten, wurde nicht erfragt, in einem Land, vom dem es heißt, dass die Wahlen an den Zapfsäulen entschieden werden. Und um den Preisanstieg wenigstens einzudämmen, sinniert die US-Regierung offen über potenzielle Ersatzlieferanten von Öl und kommt um Erzfeinde wie Venezuela und Iran dabei nicht umhin.
Teller und Rand ist der neue ndPodcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
Präsident Maduro frohlockte nach dem Treffen am Wochenende: »Die Gespräche, die Koordination und eine positive Agenda zwischen der US-Regierung und Venezuela werden fortgesetzt.« So viel Augenhöhe war lange nicht. 2015 verhängte Obama erste Sanktionen, die seit 2017 unter Trump verschärft wurden. Washington hat damit seine Ziele nicht durchsetzen können, sondern nur das Elend in Venezuela verstärkt. Ein Neuanfang unter Biden ist überfällig. Dafür sollte es keines Krieges bedürfen.
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