- Kommentare
- Ukraine-Krieg
Toxische Beziehung
Was Putins Ansage, nur noch Rubel für russisches Gas zu akzeptieren, bedeutet
Putin will es der EU heimzahlen. Anders ist seine Anweisung, Zahlungen für Gaslieferungen nur noch in Rubel zu akzeptieren, nicht zu verstehen. Zwar stärkt das auch die heimische Währung, aber in erster Linie ist es eine politische Antwort auf die Sanktionen, die die westlichen Abnehmerländer wegen des Angriffkrieges gegen Russland verhängt haben.
Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten. Zwar wird gegen die Ankündigung heftig protestiert – so wirft Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Putin Vertragsbruch vor. Doch trotz des Streits wegen des Krieges in der Ukraine kann man sich einen kompletten Abbruch der wirtschaftlichen Beziehungen – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt – nicht leisten. Denn so schnell gibt es keine Alternativen zu russischem Gas und Öl, weshalb die Energielieferungen aus den Sanktionen ausgeklammert sind. Gleichzeitig ist aber auch Russland auf die EU als Abnehmer angewiesen. Ohne die Einnahmen aus dem Gas-Geschäft wird die ohnehin schon schlechte wirtschaftliche Lage noch schlechter.
Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann
Insofern ist Putins Ankündigung vor allem eins: Eine weitere Episode in einer toxischen Beziehung, in der man dem anderen eigentlich nur noch schaden möchte, aber sich (noch) nicht von ihm trennen kann.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.