Eroberungsfeldzug geht weiter

Aert van Riel zu russischen Kriegszielen und dem Kampf um Kiew

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 2 Min.

Es bleibt für die Menschen in Kiew zu hoffen, dass sie bald aufatmen können. Bei den Gesprächen mit ihren Kriegsgegnern auf neutralem Boden in Istanbul haben die Moskauer Vertreter erklärt, dass sie die militärischen Aktivitäten in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt stark reduzieren werden. Doch selbst wenn sich die Russen daran halten sollten, bedeutet das nicht, dass der Krieg demnächst vorbei sein könnte. Die russischen Truppen werden sich auf den Donbass konzentrieren und darauf, einen Landzugang zur Halbinsel Krim zu erobern. Moskau will überall dort die Kontrolle erlangen, wo viele russischsprachige Menschen leben. Das ist nach wie vor das wichtigste Kriegsziel. Hinzu kommt, dass Präsident Wladimir Putin den Krieg genutzt hat, um im eigenen Land die Zügel fester anzuziehen. Russische Oppositionelle und Medien leiden unter Repressionen.

Putin hat seiner westlichen Konkurrenz auch demonstriert, dass er vor nichts zurückschreckt. Kriegslügen und Militärinterventionen wie in Jugoslawien, Irak und Libyen sind kein Alleinstellungsmerkmal des Westens mehr. Auch die Russen haben in der Ukraine nun Angst und Schrecken verbreitet. Der Widerstand vieler Einheimischer zeigt aber, dass es für die Angreifer unmöglich sein dürfte, das ganze Land mit Gewalt zu unterwerfen.

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