Organisiertes Improvisieren

Die Betreuung von geflüchteten Kindern aus der Ukraine wird eine Herausforderung sein

Eine Betreuungsstruktur, die auf Kante genäht ist, wird die derzeitige Situation nicht auffangen können. Nur wenige ukrainische Kinder werden wohl in absehbarer Zeit reguläre Kindergärten besuchen. Schon jetzt fehlen nämlich bundesweit Tausende Plätze, weil der Bedarf an Betreuung in den vergangenen Jahren gewachsen ist; es fehlt zudem an Fachkräften, und die Gruppen in vielen Einrichtungen sind unvorteilhaft groß – was vor allem daran liegt, dass in den vergangenen Jahren viel zu wenig investiert wurde. Das euphemistisch anmutende »Gute-Kita-Gesetz« war leider unzureichend. Nicht zuletzt deshalb, weil es die Beitragsfreiheit mit dem Ausbau der Qualität in den Einrichtungen miteinander in Konkurrenz gesetzt hat.

In diese angespannte Situation kommen jetzt viele Kinder aus der Ukraine an. Ihre Familien sind zerrissen, viele von ihnen haben Schreckliches erlebt; sie können die Sprache nicht, und es ist unklar, wie lange sie bleiben. Die Geflüchteten benötigen eine adäquate Unterstützung, das ist klar. Niedrigschwellige Angebote wie Betreuungscafés oder Mutter-Kind-Gruppen wären sinnvoll. Zudem sollten Sozialarbeiterinnen individuell und schnell bei auftretenden Problemen helfen. Schließlich brauchen die ukrainischen Familien mehr als einen Betreuungsplatz, um anzukommen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!