Haltestellen statt Ladestationen

Die Zukunft der Hauptstadt liegt im ÖPNV. Gute Voraussetzungen für Elektroautos zu schaffen, ist eher zweitrangig

  • Patrick Volknant
  • Lesedauer: 2 Min.

Verstopfte Straßen, laute Motoren, schlechte Luft: Darüber, dass es nicht so weitergehen kann wie bisher, dürften sich die meisten Menschen in der Hauptstadt mittlerweile einig sein. Vor der Tatsache, dass Verbrennungsmotoren auf lange Sicht der Treibstoff ausgehen wird, gibt es kein Entrinnen.

Worum es jetzt also geht, ist eine Vision für die Zukunft. Und daran scheiden sich, wenig überraschend, die Geister. Wenn sich die Fraktionen von SPD und CDU darüber beklagen, dass der Ausbau der Elektromobilität nur schleppend vorangeht, dann ist das sicher nachvollziehbar. Schließlich ist das Auto ja der Deutschen Stolz. Seiner Produktion verdanken sie einen nicht geringen Teil ihres Wohlstands, genauso wie den mittlerweile vollkommen überholten Ruf einer fortschrittlichen und modernen Nation.

Doch was für viele Deutsche Freiheit und Komfort bedeutet, relativiert sich spätestens dann, wenn wir mit der unangenehmen Realität konfrontiert werden, dass auch noch andere Individuen unterwegs sind. Wer jemals die Zeit im Stau genutzt hat, um sich mit offenen Augen umzusehen und sich ehrlich die Frage zu stellen, ob so die Zukunft aussehen kann, sollte die Antwort kennen.

Dabei geht es im Grunde weniger darum, wie die umweltbelastende Produktion von Batterien oder die Reichweite der Elektroautos optimiert werden können. Auch mit einer E-Auto-Ladestelle pro Kopf würde sich nichts daran ändern, dass Berlin vor der Pflicht steht, das eigene Verständnis von Verkehr endlich neu zu denken.

In ländlichen Gebieten mag es komplizierter sein, aber für die Hauptstadt ist eindeutig, in welche Richtung es gehen muss: Die Zukunft gehört dem barrierefreien, engmaschigen und ja: kostenlosen ÖPNV. Dass Dieselloks in dieser Welt keine Rolle mehr spielen werden, ist offensichtlich.

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