Gefahr für den Frieden

Cyrus Salimi-Asl zu den tagelangen Straßenprotesten in Armenien

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.

Es ist gut, dass Armenien und die Türkei weiter verhandeln, um ihre Beziehungen zu normalisieren. Das ist vor allem im Interesse Armeniens, denn das Land liegt wirtschaftlich am Boden und ist auf gute Handelsbeziehungen mit dem großen Nachbarn Türkei angewiesen. Dafür müssen die Grenzen zwischen beiden Ländern und die Botschaften wieder geöffnet werden. Vor allem aber muss der Konflikt um Berg-Karabach mit einem Friedensvertrag beendet werden. Sonst wird's auch mit der Türkei nichts.

Umsonst ist der Ausgleich mit Aserbaidschan und der Türkei aber nicht zu haben - und der Preis könnte zu hoch sein. Die Menschen in Armenien werten die Zugeständnisse ihres Regierungschefs an Aserbaidschan hinsichtlich Berg-Karabach als Ausverkauf armenischer Interessen. Die Opposition nutzt die Gunst der Stunde, um die Regierung Paschinjan zu stürzen. Aber was folgt danach, die Wiederaufnahme des Kriegs gegen Aserbaidschan? Diese Logik wäre fatal. Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew hat erklärt, dass der angebotene Friedensvertrag Armeniens »einzige und letzte Chance« sei, andernfalls werde man die territoriale Integrität Armeniens nicht anerkennen. Aber auch Baku braucht Paschinjan, sollte sich mithin kompromissbereiter zeigen, auch wenn es den Krieg gewonnen hat.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.