- Kommentare
- Buffalo
Nichtstun produziert Gewalt
Moritz Wichmann über das rechte Attentat von Buffalo
Erneut läuft ein weißer Rassist Amok, es sterben zehn Menschen, überwiegend Afroamerikaner. Erneut veröffentlicht der Täter ein krudes Manifest, in der Payton Gendron seine Tat mit der rechtsextremen Theorie der »großen Umvolkung« zu legitimieren versucht. Was am Wochenende in der Stadt Buffalo im Staat New York passiert ist, erinnert an den Amokläufer von Halle. Immer wieder versuchen neonazistische Täter, die zwar alleine handeln, aber Teil einer Bewegung sind, andere zu gleicher Gewalt zu inspirieren, um den von ihnen erhofften »Rassenkrieg« zu provozieren.
Doch ein wichtiger Unterschied bleibt: In den USA sind (halb)-automatische Waffen viel einfacher zu bekommen als in Deutschland – und die Opferzahlen bei (rechten) Terror- und Amokläufen sind entsprechend höher. Doch die Demokraten haben aus Rücksicht auf die wenigen Konservativen in der Partei jegliche Versuche aufgegeben, das laxe Waffenrecht einzuschränken – trotz jahrelanger Demonstrationen von Opfern der Amokläufe in Schulen, trotz des Drucks von der Basis. Deshalb wird sich daran nichts ändern. Taten wie die in Buffalo werden wieder passieren.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.