Attacke aus Eigennutz

Daniel Säwert über die Atomwaffendrohung Dmitri Medwedews

  • Daniel Säwert
  • Lesedauer: 1 Min.
Dmitri Medwedew bei einer Parteisitzung von »Einiges Russland«
Dmitri Medwedew bei einer Parteisitzung von »Einiges Russland«

Dmitri Medwedew ist wieder im Angriffsmodus. Auf Telegram hat der russische Ex-Präsident ordentlich ausgeholt und mit einem Nuklearschlag gedroht. »Die Idee, ein Land zu bestrafen, das über das größte Atomwaffenarsenal verfügt, ist an und für sich absurd«, schrieb Medwedew zur Idee eines internationalen Tribunals gegen Russland wegen des Kriegs in der Ukraine. Dadurch werde möglicherweise »eine Bedrohung für die Existenz der Menschheit« geschaffen.

Medwedews Drohung ist ein Beweis, dass Russlands Führung bereit ist, bis zum Äußersten zu gehen. So sieht man es im Ausland. Dabei will der zum stellvertretenden Vorsitzenden des Sicherheitsrates degradierte Ex-Präsident nur im Gespräch bleiben. Vor zwei Jahren war Medwedew ein Niemand mehr, politisch kaltgestellt. Gerade einmal zehn Prozent der Russen vertrauten ihm noch. Seitdem er regelmäßig gegen die Ukraine und den Westen pöbelt, ist er zum drittbeliebtesten Politiker Russlands aufgestiegen. Die Gefahr eines Atomkriegs mag immer noch real sein, aber Medwedew wird den Knopf nicht drücken, diese Macht hat er nicht. Er poltert und droht nur für sein angekratztes Ego.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -