Soziales ganz hinten dran

Lisa Ecke über den Umgang mit drastisch steigenden Energiekosten

  • Lisa Ecke
  • Lesedauer: 2 Min.

Einige hundert Euro Mehrkosten kommen wegen der Gasumlage auf jeden Haushalt zu. Energieunternehmen in Deutschland sollen die gestiegenen Preise wegen reduzierter russischer Gaslieferungen spätestens ab Oktober weitergeben können. Während Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Belastungen für die Allgemeinheit ziemlich genau beziffert, herrscht beim Thema Entlastungen Schweigen. Das ist Irrsinn. Nicht nur, dass auch Energieunternehmen, die horrende Gewinne erzielen, ihre Mehrkosten einfach auf Verbraucherinnen und Verbraucher abwälzen können. Absurd ist vor allem, dass bei solch hohen Preissteigerungen die Entlastungen auf der Prioritätenliste ganz nach hinten geschoben werden.

»Kein einziger Bürger wird alleingelassen«, war noch vergangene Woche von Kanzler Olaf Scholz (SPD) zu hören. Da war noch die Rede von Gas-Mehrkosten von 200 bis 300 Euro pro Haushalt. Während nun bis zu 1000 Euro zusätzlich im Gespräch sind. Zwar soll eine Wohngeldreform für Entlastung sorgen; mehr Menschen sollen anspruchsberechtigt sein und einen dauerhaften Heizkostenzuschuss erhalten. Doch wann das passieren soll, ist völlig unklar. Selbst wenn die Reform zügig kommen sollte, ist das alles andere als ausreichend. Die Verbraucherpreise schießen seit Monaten in die Höhne, neben den Energiepreisen wird es weitere Teuerungen bei Lebensmitteln geben. Und jetzt auch noch die Gasumlage. Viele Menschen wissen längst nicht mehr, wie sie über die Runden kommen sollen. Ein günstiges Grundkontingent für Gaskunden macht da wenig Sinn. Stattdessen braucht es gezielte Entlastung. Nicht nur Sozialhilfeempfänger müssen ab sofort monatlich deutlich mehr Geld erhalten. Auch für Menschen mit niedrigem Einkommen sowie Renterinnen und Rentner muss es Pauschalen geben.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.