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Pjöngjang lehnt Hilfe ab
Ramon Schack über Nordkoreas Kurs der Abschottung
»Gipfel der Absurdität« – mit diesen schroffen Worten hat Nordkorea ein Hilfsangebot aus Südkorea abgelehnt, welches als Gegenleistung für nukleare Abrüstungsschritte angeboten wurde. Südkoreas Präsident Yoon sei »wirklich einfach gestrickt und kindisch«, äußerte gar Kim Yo Jong, die einflussreiche Schwester von Machthaber Kim Jong Un, gemäß der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Der südkoreanische Präsident bedauerte Kim Yo Jongs »unhöfliche« Äußerungen, betonte aber, das Angebot liege nach wie vor auf dem Tisch. Südkoreas Staatschef hatte dem Norden unter anderem Hilfe bei der Lebensmittel- und Stromversorgung in Aussicht gestellt.
Im Westen rätselt man über die innenpolitische Stabilität Nordkoreas, bezeichnet dieses Regime wahlweise als »stalinistisch« oder als »kommunistisch«. Beides ist falsch. Die Frage ist diesbezüglich berechtigt, ob die einst von Kim Il-Sung konzipierte »Juche-Ideologie« noch das ideologische Fundament Nordkoreas ist. Kenner des Landes sind sich größtenteils darüber einig, dass die »Juche-Ideologie«, also das Streben nach ökonomischer Unabhängigkeit von ausländischen Mächten, inzwischen von der sogenannten »Songun-Doktrin« erweitert wurde. »Songun« bedeutet die absolute Dominanz des Militärischen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Es ist, basierend auf dieser ideologischen Gemengelage, logisch, dass Pjöngjang dieses Angebot aus dem Süden so deutlich zurückgewiesen hat.
Nordkorea stellt heute ein staatliches Überbleibsel aus den blutigen Tagen des Korea-Krieges dar, der zu Beginn der 1950er Jahre die Welt erschütterte. Die Folgen dieses Korea-Krieges sind heute einem historischen Vergessen anheimgefallen; obwohl sie für die Ostasien-Strategie des Westens in der Zukunft wohl sehr aufschlussreich sein dürften.
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