- Kommentare
- Pakt mit der Türkei
Stockholm liefert
Peter Steiniger zum Nato-Aspiranten als Handlanger Erdoğans
Der Vorgang hat Symbolwert: Am Freitag verhafteten die schwedischen Behörden den Kurden Mehmet »Znar« Bozkurt. Dem 26-Jährigen droht nun die Abschiebung in die Türkei, wo ihn das Gefängnis erwartet. Der schwedische Geheimdienst Säpo wirft Bozkurt vor, Verbindungen zur PKK zu haben. Die Festnahme erfolgte eine Woche vor einem schwedisch-türkischen Gipfeltreffen zur geplanten Norderweiterung der Nato. Damit Ankara seinen Widerstand gegen den Beitritt der nordischen Länder Finnland und Schweden aufgibt, hatten deren Regierungen zugesagt, die geheimdienstliche Kooperation mit dem autoritären Regime in der Türkei auszubauen und sogenannte Terroristen auszuliefern.
Bozkurt ist ein ganz gefährlicher: Als 18-Jähriger suchte er Asyl, um der Verfolgung als Homosexueller und Aktivist der pro-kurdischen HDP zu entgehen. Auf einer Demo in Schweden hat er später vielleicht mal ein PKK-Fähnchen geschwenkt. Seine Anwälte wollen nun den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof anrufen. Die Regierung von Magdalena Andersson erweist sich als biegsam und Erdoğan wird sehr genau darauf achten, dass sie auch nach seiner Musik tanzt.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.