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US-Aufklärer Fauci tritt ab
Immunologe Anthony Fauci hört als Berater des US-Präsidenten auf
Anthony Fauci konnte sich vermutlich lange nicht vorstellen, dass sein Name eines Tages auf T-Shirts, Mützen und Tassen stehen würde. »Team Fauci«, das klingt nach dem Trainer eines erfolgreichen US-Sportteams, nicht aber nach einem renommierten Aids-Forscher und Leiter des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten (NIAID), das vergleichbar mit dem deutschen Robert Koch-Institut ist. Zwar ist der 81-Jährige in seiner Position öffentliche Auftritte gewohnt, doch was er in den letzten zweieinhalb Jahren seiner wissenschaftlichen Karriere erlebte, übersteigt dann doch um Längen alles, was vor der Coronakrise vorstellbar erschien.
Fauci musste 330 Millionen US-Amerikaner*innen erklären, warum es sich bei Covid-19 nicht um eine harmlose Erkältungskankheit handelt. Selbst als in den Straßen New Yorks Kühllaster zum Einsatz kamen, um die überfüllten Leichenhäuser zu entlasten, debattierten die Vereinigten Staaten noch darüber, ob eine Maskenpflicht im selbst erklärten Land der Freiheit eine der Bevölkerung zumutbare Maßnahme sei. Viel hatte dies auch mit Donald Trump zu tun, Faucis gefährlichster Endgegner, drohte der US-Präsident doch regelmäßig jenen Bundesstaaten, die schärfere Maßnahmen gegen die Pandemie ergriffen. Was tun, wenn im Weißen Haus jemand sitzt, der an allerlei Verschwörungen glaubt? Fauci blieb cool, ließ sich nicht einschüchtern, auch nicht von den Morddrohungen aus der US-Rechten.
Als oberster medizinischer Berater erlebte der Immunologe sieben Präsidenten. Alles begann unter Ronald Reagan, ähnlich wie Trump kein einfacher Charakter. Mit dem Ratgeberjob ist für Fauci ab Dezember Schluss, wie er am Montag in Washington erklärte. Auch als NIAID-Direktor hört der Sohn einer Apothekerfamilie aus New York auf. Es wäre nachvollziehbar, ginge Fauci mit 81 Jahren nun in den Ruhestand. Doch davon will er noch nichts wissen. Was er aber konkret plant, verrät er nicht.
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