- Kommentare
- Verkehrspolitik
Es fährt kein Zug nach irgendwo
Zur Zukunft des Bahnverkehrs in der Prignitz
Verkehr von der Schiene auf die Straße zu verlagern, einen Bus statt einen Zug fahren zu lassen – dieser Plan wirkt wie aus der Zeit gefallen. An dieser Stelle muss Brandenburg den Entwurf des neuen Landesnahverkehrsplans dringend nachbessern. Eine Busverbindung ist selten so attraktiv wie eine Bahnverbindung. Das kann sogar dazu führen, dass Fahrgäste vom Zug nicht auf den Bus wechseln, sondern auf das Auto. Das kann angesichts der Klimakrise nicht gewollt sein.
Ausbau statt Abbau muss die Devise lauten. Ein am Montag vorgestelltes Gutachten zu den Regionalbahnlinien 73 und 74 zielt da in die richtige Richtung. Nicht weniger Züge für die dünn besiedelte Prignitz, sondern mehr – und dann eine Durchbindung nach Norden zur Mecklenburgischen Seenplatte und an die Ostsee. Das könnte funktionieren.
»Das vorgestellte Gutachten begrüße ich außerordentlich. Wir dürfen nicht nur in einzelnen Abschnitten denken, sondern müssen Schienenkorridore in ihrer Gesamtheit betrachten«, lobte der Landtagsabgeordnete Clemens Rostock (Grüne) – immerhin Koalitionspartner des zuständigen Infrastrukturministers Guido Beermann (CDU). »Deshalb gehört auch mindestens ein 120-Minuten-Takt zwischen Neustadt und Meyenburg in den Landesnahverkehrsplan«, findet Rostock.
Jetzt müsste sich noch der Minister dafür begeistern. »Ich bin zuversichtlich, dass wir da zu einer Lösung kommen« – diese Auskunft Beermanns ist immerhin ein Anfang.
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!