• Berlin
  • Solidarität mit iranischen Protesten

Für die Freiheit der Frauen – im Iran und überall

Porträt von ermordeter Iranerin für wenige Stunden an der East Side Gallery

  • Claudia Krieg
  • Lesedauer: 2 Min.
Solidarität mit iranischen Protesten – Für die Freiheit der Frauen – im Iran und überall

Berlin. Nur wenige Stunden war das Kunstwerk von Kani Alavi am späten Nachmittag des 9. November, dem 33. Jahrestag der Öffnung der Berliner Mauer, zu sehen. Alavi, der den als East Side Gallery bekannten Mauerrest entlang der Mühlenstraße zwischen Oberbaumbrücke und Ostbahnhof in Friedrichshain-Kreuzberg bereits in der Vergangenheit mit zahlreichen Gemälden versehen hatte, hat am Mittwoch sein altes Werk »Es geschah im November« mit dem Motiv eines aktuellen Freiheitskampfs versehen.

Im Rahmen einer Protestaktion gegen die Ermordung von Regimekritiker*innen im Iran unter dem Motto »Von Berlin nach Teheran« bemalte der Deutsch-Iraner eine 20 Meter lange Stoffbahn mit einem Porträt von Mahsa Amini. Die im Polizeigewahrsam ermordete Amini gilt als Symbol des seit Wochen andauernden feministisch geprägten Aufstands im fundamentalistisch regierten Iran. Die 22-Jährige Kurdin war von der Sitten- und Religionspolizei vermutlich aufgrund der Art und Weise, wie sie das Kopftuch getragen hatte, festgenommen worden.

Mehrere Hundert Menschen verfolgten die Aktion bei der dafür angemeldeten Kundgebung an der East Side Gallery auch nach Einbruch der Dunkelheit. Aktivist*innen forderten die Teilnehmenden dazu auf, sich weiter solidarisch mit dem Protest im Iran für Frauen- und Menschenrechte zu zeigen und ließen sich von Alavi den »Stillen Schrei« auf T-Shirts und Körperteile malen.

Kani Alavi hatte in den 1980er Jahren an der Berliner Hochschule der Künste Malerei studiert. Zusammen mit anderen 118 Künstler*innen bemalte er 1990 Teile der ehemaligen Grenzanlage der DDR. Ihre Bilder waren von den Themen Frieden, politische Öffnung und Öffnung des Eisernen Vorhangs bestimmt.  clk

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.