Musk muss scheitern

Robert D. Meyer über die Arbeitskultur des neuen Twitter-Chefs

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

Twitters rasanter Niedergang lässt sich am besten auf der Plattform selbst verfolgen: Seit der Übernahme durch Elon Musk Anfang November herrscht auf dem sozialen Netzwerk eine zunehmende Atmosphäre von Galgenhumor, wann bei dem blauen Vogel wohl die Lichter ausgehen. Befeuert wird das alles durch einen Tech-Milliardär, der auf seiner Plattform öffentlich über eine mögliche Insolvenz und Abschaltung spekuliert.

Man muss das als Drohkulisse und Sichtbarmachung dunkelster neoliberaler Methoden verstehen, die im Silicon Valley kultiviert und von dort aus als Erfolgsversprechen in die Welt verkauft werden. Musk ist Inbegriff dieser Ideologie, von seinen anderen Unternehmungen wie Tesla ist bekannt, wie wenig ihn die Rechte seiner Beschäftigen kümmern. Bei Twitter geht er genauso vor. Eine Hälfte der Mitarbeiter*innen entließ er direkt, die Verbliebenen forderte er auf, sich innerhalb weniger Tage zu entscheiden, ob sie gehen oder bereit sind, »Hardcore-Arbeit« zu akzeptieren und »nur außergewöhnliche Leistung« abzuliefern. Übersetzt: Überstunden bis zur Selbstaufgabe bei völliger Entgrenzung der Arbeitswelt. Man kann nur hoffen, dass Musk grandios scheitert.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!