Fettes Loch in der Lohntüte

Die Beschäftigten in der Pflegebranche mussten zuletzt große Reallohnverluste hinnehmen

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.
Eine Lehre der Corona-Pandemie sollte eigentlich sein, dass Pflegekräfte besser gestellt werden müssen. Doch wegen der hohen Inflation haben sie unterm Strich weniger in der Tasche.
Eine Lehre der Corona-Pandemie sollte eigentlich sein, dass Pflegekräfte besser gestellt werden müssen. Doch wegen der hohen Inflation haben sie unterm Strich weniger in der Tasche.

Was wurden die Beschäftigten in der Pflege beklatscht. Das galt sowohl für die Pflegekräfte in den Krankenhäusern als auch für diejenigen in den Pflegeeinrichtungen. Doch spätestens jetzt, fast drei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie, scheint dies endgültig vergessen. Dafür frisst die Inflation die Löhne der Pflegekräfte in den Pflegeeinrichtungen auf.

Um lediglich 2,36 Prozent lagen die Löhne in den tarifgebundenen Einrichtungen im September dieses Jahres höher als im Vorjahresmonat. Bei einer Inflationsrate von zehn Prozent bedeutet dies unterm Strich ein fettes Loch in der Lohntüte. Natürlich sind die Pflegekräfte nicht die einzige Beschäftigtengruppe, die derzeit massive Reallohnverluste haben. Derzeit trifft die Inflation eigentlich jede*n. Doch andererseits sollte die Lehre aus der Corona-Pandemie sein, dass die Beschäftigten in der Pflegebranche besser gestellt werden müssen. Zu hart und verantwortungsvoll und zu schlecht bezahlt ist ihr Job, weshalb viele aufgeben. Und so lässt man zu, dass sich die Krise in der Pflege weiter verschärft, wenn die Pflegekräfte am Ende des Tages de facto immer weniger in der Lohntüte haben.

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