- Kommentare
- Öffentlich-rechtlicher Rundfunk
Tarifkampf beim ZDF mit Hindernis
Robert D. Meyer über den Warnstreik beim ZDF
Angesichts steigender Lebenshaltungskosten ist es absolut nachvollziehbar, wenn Beschäftigte in Tarifverhandlungen wenigstens einen Inflationsausgleich fordern. Alles andere hieße, Reallohnverluste hinzunehmen. Insofern ist es nicht übertrieben, dass die Beschäftigten des ZDF am Dienstag in den Warnstreik traten, wodurch die morgendlichen Livesendungen entfielen. Zu weit liegen Arbeitgeberseite und Gewerkschaften auseinander. Ein Tarifkonflikt, der aktuell auch bei anderen Sendeanstalten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ausgetragen wird.
Die Auseinandersetzung gewinnt an Schärfe, weil sie in eine Zeit fällt, in der ARD, ZDF und Co. unter enormem Druck stehen, die Rufe nach Kürzungen beim ÖRR längst nicht mehr nur aus der extremen Rechten ertönen, sondern ähnlich schrill auch in der CDU und bei der Regierungspartei FDP. Eine Rundfunkbeitragserhöhung – der alle Bundesländer zustimmen müssten – ist die nächsten Jahre undenkbar.
Also müsste jeder Euro, der nun in eine Tariferhöhung fließt, irgendwo eingespart werden, woran sich direkt die Debatte anschließt, was für einen ÖRR wir alle wollen. Hoffentlich keinen, der seine Beschäftigten mies behandelt.
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.