Brüssel karikiert sich selbst

Julian Hitschler zur grassierenden Korruption im EU-Parlament

  • Julian Hitschler
  • Lesedauer: 1 Min.
Die Abgeordnete Marie Arena bei einer Plenartagung des Europäischen Parlaments in Brüssel
Die Abgeordnete Marie Arena bei einer Plenartagung des Europäischen Parlaments in Brüssel

Der Korruptionsskandal im EU-Parlament zieht immer weitere Kreise – und beschädigt das Ansehen einer ohnehin bürger*innenfernen Institution immer weiter. Nicht nur der Golfstaat Katar soll Abgeordnete bestochen haben, die dubiosen Aktivitäten Marokkos geraten in Brüssel nun ebenfalls ins Visier der Ermittler*innen. Abgeordnete ließen sich offenbar bedenkenlos von ausgesprochen repressiven Regimen schmieren, einige von ihnen, wie die Belgierin Marie Arena, saßen zeitgleich im Menschenrechtsausschuss. Katar und Marokko werden von Europa auch als Energielieferanten umgarnt, doch anscheinend wollten die Machthaber in beiden Ländern auf Nummer sicher gehen.

Das Parlament ist die demokratischste Institution einer insgesamt wenig demokratischen Europäischen Union. Die politische Klasse der EU kann sich nicht allen Ernstes über ihre schwindende Legitimation beklagen und gleichzeitig tolerieren, dass sich einige ihrer Mitglieder, die sich weder ihrem Gewissen noch ihren Wähler*innen verpflichtet fühlen, die Taschen mit Bestechungsgeldern vollstopfen. Es ist kaum verwunderlich, dass der politische Betrieb in Brüssel Zynismus hervorruft.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.