Kauflust schon wieder vergangen

Die Hasso-Plattner-Stiftung zieht ihr Kaufangebot für Häuser auf dem Campus Griebnitzsee zurück

  • Yannic Walther
  • Lesedauer: 3 Min.

Am Ende waren die Widerstände wohl zu groß. Die Stiftung des Mäzens Hasso Plattner hat das umstrittene Angebot für die Häuser 2 und 3 auf dem Campus der Universität Potsdam in Griebnitzsee zurückgezogen. Die hochschulpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Brandenburger Landtag, Isabelle Vandre, zeigte sich erleichtert. »Ein Flächenverkauf an die Hasso Plattner Foundation hätte die Entwicklungsmöglichkeiten der Uni massiv eingeschränkt.«

Im Oktober hatten die Pläne der Plattner-Stiftung, die beiden Häuser sowie die Wohnheime des »Studierendendorfs« am Campus Griebnitzsee zu kaufen, für Kritik gesorgt. Der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität (AStA) der Universität Potsdam befürchtete, dass mit einem Kauf der Wohnheime Plätze in diesen künftig exklusiv an Studierende des privat finanzierten Hasso-Plattner-Instituts (HPI) vergeben werden könnten. 

Was die baufälligen Häuser 2 und 3 direkt am Bahnhof Griebnitzsee betrifft, hieß es von der Universität Potsdam, dass sie diese selbst für Fakultäten benötige. Zugleich bewertete man das Engagement der Stiftung für Potsdam und die Universität als »außerordentlich positiv«.

Dass die Plattner-Stiftung die Objekte kaufen wollte, begründete ihr Sprecher auch mit dem Mangel an öffentlichen Mitteln, die Häuser zu sanieren. Tatsächlich ist es kein Geheimnis, dass der Brandenburger Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) mit den Sanierungen im Bestand nicht hinterherkommt. 

Durch die gescheiterten Verkaufsverhandlungen sei viel Zeit verloren gegangen, sagt Vandre. »Ich erwarte von der Landesregierung, dass sie auf die Universität Potsdam zugeht und mit ihr schnellstmöglich die Sanierung in die Wege leitet«, so die Linke-Hochschulpolitikerin zu den Häusern 2 und 3, die sie für das Campusleben wieder nutzbar sehen will.

»Wir appellieren an das Land, den dringend erforderlichen Baumaßnahmen in der Haushaltsplanung eine deutlich höhere Priorität einzuräumen als bisher geplant«, sagt Silke Engel, Sprecherin der Universität Potsdam, am Donnerstag zu »nd«.

Die Gespräche über einen Kauf der Wohnheime des Studierendendorfs werden indes fortgesetzt. Für diese hat das Studierendenwerk Potsdam mit dem Land einen Erbbaurechtsvertrag bis 2050 geschlossen. Einem vorzeitigen Verkauf müsste deshalb auch der Verwaltungsrat des Studierendenwerks zustimmen, in dem auch Studierende vertreten sind. »Die Verhandlungen über den Verkauf des Studierendendorfs sind ebenso zu beenden«, fordert Linke-Politikerin Vandre. 

Die Hasso-Plattner-Stiftung hatte Befürchtungen über eine exklusive Nutzung sowohl der Häuser am Bahnhof Griebnitzsee als auch der Studierendenwohnheime von Anfang an zurückgewiesen. »Es ist nicht geplant, diese Häuser ausschließlich für das HPI zu nutzen«, sagte ein Sprecher über die Häuser 2 und 3 im Oktober zu »nd«. Er betonte damals, dass auch der Verteilungsschlüssel bei den Wohnheimen unverändert bleibe.

Auch seitens der Universität Potsdam heißt es, der Leitung wäre »außerordentlich« daran gelegen, »ein gemeinsames Leben und Arbeiten von Studierenden aller dort vertretenen Fachrichtungen zu ermöglichen«. In Griebnitzsee gibt es gut 6000 Studierende der juristischen Fakultät sowie der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Daneben zählt das Hasso-Plattner-Institut etwa 1000 Studierende.

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