Waffenrecht: Niemand braucht privat eine halbautomatische Waffe

Robert D. Meyer fordert die Verschärfung des Waffenrechts

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Pistole ein Mal spannen, 15 Mal abdrücken können, bis das Magazin leergefeuert ist: Der Attentäter von Hamburg nutzte für seine sieben Morde und seinen Suizid eine halbautomatische P30. Die Waffe gehörte ihm legal, seit Dezember verfügte er über eine Besitzkarte. Auch der Rechtsterrorist Tobias R. nutzte für seine zehn Morde in Hanau 2020 legal erworbene halbautomatische Pistolen. Die Frage ist: Warum darf jemand solche potenziellen Mordwerkzeuge daheim lagern?

Niemand kann wissen, ob Hamburg oder Hanau hätten verhindert werden können, wenn die Täter über keine offiziellen Schusswaffen verfügt hätten. Schließlich lassen sich Pistolen und andere Waffen auch auf illegalem Weg beschaffen. Wovon aber ausgegangen werden kann: Die Tatvorbereitung wäre damit mindestens erschwert worden.

Halbautomatische Schusswaffen haben absolut nichts in den privaten vier Wänden zu suchen. Das ist keine Absage an Jäger*innen oder Schützenvereine, die ihrer Aufgabe oder dem Hobby auch nachgehen könnten, würden die Waffen sicher im Vereinsheim verwahrt. Doch nicht einmal sie brauchen Magazine mit 15 Schuss Munition. 

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.