Teller und Rand - Folge 28: Georgiens steiniger Weg

Interview mit der Journalistin Kaki Bali über die Wahlen in Griechenland / Außerdem: Rentenreform in Frankreich / Justizreform in Israel / Skandal um CO²-Zertifizierer »Verra«

  • Andreas Krämer und Rob Wessel
  • Lesedauer: 2 Min.
TR28 - Georgiens steiniger Weg

In Folge 28 von »Teller und Rand« sprechen Andreas und Rob über eine Welt, die mehr und mehr von Krisen, Konflikten und Skandalen erschüttert wird. Dabei geht es unter anderem um den Skandal des CO²-Zertifizierer »Verra« und um Proteste in Georgien. Außerdem: Andreas spricht mit der griechischen Journalistin Kaki Bali über die aktuelle Situation in ihrem Land.

Immer mehr Unternehmen und Regierungen möchten klimaneutral werden. Aber da es sehr teuer und aufwendig ist, die eigenen Produkte, Lieferketten etc. tatsächlich klimaneutral zu gestalten, kompensieren viele ihre Emissionen mit Geldzahlungen. Daher haben sich Organisationen und Unternehmen auf bestimmte Standards spezialisiert, nach denen Zertifikate erstellt werden können. Der größte Anbieter dabei ist die Nonprofit-Organisation »Verra« aus Washington D.C. Gucci, Salesforce, BHP, Shell, easyJet, Leon und die Band Pearl Jam gehören zu den Dutzenden von Unternehmen und Organisationen, die von »Verra« zugelassene Regenwaldkompensationen erhalten haben. Vor Kurzem haben die bristische Tageszeitung »The Guardian«, »Die Zeit« und andere Medien Probleme bei den Kompensationen von »Verra« gefunden: Etwa 94 Prozent der angebotenen Regenwaldkompensationen, die etwa 40 Prozent aller von »Verra« genehmigten Gutschriften ausmachten, seien laut der Journalisten wertlos. Sie fanden auch heraus, dass die Gefahr der Entwaldung bei »Verra«-Projekten im Durchschnitt um 400 Prozent überschätzt wurde. Dennoch zweifelt »Verra« an den Ergebnissen der peer-reviewten Recherche.

Insbesondere das geplante Gesetz über »ausländische Einflussnehmer« hat in Georgien zu Protesten geführt. Eine Gruppe von Politikern von Georgian Dream, der Regierungspartei, hat diesen Gesetzentwurf initiiert, der NGOs und unabhängige Medien die Arbeit im Land erschweren würde. Als Folge davon sind tausende Menschen in dem Land auf die Straße gegangen. Als Reaktion hat das Parlament die zweite Anhörung zum Gesetzentwurf vorgezogen und es wurde auch schon in seiner ersten Anhörung angenommen.

Zudem hat Andreas ein Interview mit der griechischen Journalistin Kaki Bali geführt, die als Beraterin im Büro des griechischen Premierministers tätig war und ihre Sichtweise zur aktuellen Situation in Griechenland mit uns teilt.

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