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Warnstreik in Hamburg: Nichts geht mehr am Hafen
Hamburg ist ein Schwerpunkt der Warnstreiks im öffentlichen Dienst
Im Hamburger Hafen haben am Mittwoch die Besatzungen der Lotsenversetzboote, die die Lotsen an Bord der Containerschiffe bringen, ihre Arbeit niedergelegt. Die Aktion im Hafen sollte bis zum Freitagmorgen andauern. Wegen des Streiks, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hatte, wurde die Elbe für alle großen Containerschiffe komplett gesperrt. Der Hochwasserschutz und der Notbetrieb an den Großbrücken seien jedoch sichergestellt. Von der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd hieß es gegenüber dem »Handelsblatt«: »Aktuell lässt sich noch nicht vollends absehen, welchen genauen Umfang die Störungen im Hafenbetrieb und in den Lieferketten in den nächsten Tagen annehmen werden.«
Seit Mittwoch können jedoch lotsenpflichtige Schiffe Deutschlands größten Hafen weder anlaufen noch verlassen, teilte die Hafenverwaltung mit. Betroffen sind Schiffe, die länger als 90 Meter oder breiter als 13 Meter sind. Bislang können 18 Schiffe nicht in den Hamburger Hafen einfahren. Die Zahl der auslaufenden Schiffe sei schwieriger zu beziffern, weil sie sich erst wenige Stunden vor Abfahrt verbindlich melden müssten, sagte eine Hafensprecherin.
Neben den Hafen-Arbeiter*innen streikten auch mehrere Tausend Beschäftigte aus den Krankenhäusern und Kitas, der Stadtreinigung und der Staatsoper. Mit dem Warnstreik wollten sie vor der dritten Verhandlungsrunde vom 27. bis 29. März ihren Forderungen Nachdruck verleihen. Verdi fordert für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Unternehmerseite bietet bislang lediglich fünf Prozent mehr in zwei Schritten und Einmalzahlungen von insgesamt 2500 Euro pro Person an.
Zeitgleich zum Streik blockierten am Donnerstagmorgen auch Aktivist*innen der Letzten Generation den Hamburger Hafen, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Gegen 8.30 Uhr klebten sie sich mit Sprühkleber auf die Köhlbrandbrücke und sorgten so für erhebliche Verkehrseinschränkungen. Die Brücke ist die wichtigste Verkehrsverbindung zum Hafen. Der 34-jährige Mischa Bareuther, der sich an der Blockade beteiligt, sagte: „Das fossile Weiter so führt uns zwangsläufig in den Klimakollaps. Entweder wir ziehen jetzt die Notbremse und schaffen die Kehrtwende, oder die Wucht der Klimakatastrophe zwingt uns zum Stillstand – dann aber endgültig und ohne Chance auf Umkehr.» Mit Agenturen
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