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  • Lehrermangel in Brandenburg

Brandenburgs CDU will Lehrermangel mit Teilzeit-Verbot bekämpfen

Brandenburgs CDU-Fraktionschef Jan Redmann glaubt, den Mangel an Lehrkräften mit höherem Stundensoll und weniger Teilzeit zu beheben

  • Matthias Krauß
  • Lesedauer: 3 Min.

Die Probleme im brandenburgischen Bildungswesen seien inzwischen so groß, dass zu ihrer Lösung »keine Medizin verschrieben werden kann, die nicht bitter schmeckt«, erklärte CDU-Landtagsfraktionschef Jan Redmann am Dienstag, einen Tag nach dem Rücktritt von Bildungsministerin Britta Ernst (SPD). Maßnahmen wie eine Erhöhung des wöchentlichen Stundensolls der Lehrer könnten dazugehören. Auch sei zu überprüfen, ob und wie Teilzeitarbeit eingeschränkt werden müsste. Er rechne mit der Kritik der Lehrer und ihrer Gewerkschaften, fügte er hinzu. Die haben sich längst gegen derartige Zwangsmaßnahmen positioniert. Doch wer noch glaube, man könne den Lehrermangel beheben, ohne zu solchen Mitteln zu greifen, der solle mit seinen Vorschlägen nicht hinter dem Berg halten, sagte Redmann. »Mir wäre eine solche Medizin nicht bekannt.« Es werde keine Lösungen geben, die nicht auch Kritik hervorriefen. Es sei allerdings mit Fingerspitzengefühl vorzugehen, damit nicht am Ende noch weniger Lehrer vorhanden seien.

In der Tat könnten sich Kollegen in andere Bundesländer verabschieden oder einen anderen Beruf ergreifen. Die Stundenausfälle gerade im ländlichen Bereich nehmen Redmann zufolge Ausmaße an, die einen ordnungsgemäßen Schulabschluss gefährden. Der Staat stehe hier in der Verantwortung. Er müsse alles dafür tun, dass »ein solcher Zustand nicht eintritt«. Redmann sprach sich aber dagegen aus, den Lehrern Faulheit zu unterstellen.

Die altersbedingten Abgänge aus den Lehrerkollegien seien so zahlreich, dass theoretisch jeder vierte Abiturient ein Lehrerstudium ergreifen müsste, um sie auszugleichen, rechnete der CDU-Politiker vor. Das führte er auf eine Vernachlässigung bei der Nachwuchsgewinnung in den Zeiten der rot-roten Koalition der Jahre 2009 bis 2019 zurück.

Doch nicht nur im Bildungswesen ist der personalpolitische Notstand ausgerufen. Der Pflegesektor schlägt ebenfalls Alarm: Um alle freien Stellen zu besetzen, müsste ein gesamter Jahrgang brandenburgischer Zehntklässler einen Pflegeberuf erlernen.

In absehbarer Zeit gelte es, 1800 Lehrer zu finden, sagte Grünen-Fraktionschef Petra Budke. Die Möglichkeit, freie Lehrerstellen mit Seiteneinsteigern zu besetzen, seien »weitgehend ausgeschöpft«. Einer Erhöhung des Stundensolls erteilte sie eine Absage. Man dürfe Lehrer nicht »ausquetschen wie Zitronen«. Vielmehr gelte es, der Arbeit der Pädagogen Wertschätzung entgegenzubringen. Wer die Schulen besser mache, der trage dazu bei, den Lehrerberuf attraktiver zu machen. Auch was die Teilzeit betrifft, bevorzugt Budke Anreize statt Anweisungen.

Nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft teilen sich in Brandenburg 24 000 Kollegen die vorhandenen 22 000 Lehrerstellen. Es sei also an dieser Stelle im Vergleich zu anderen Bundesländern gar nicht viel Luft nach oben.

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