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Atomenergiebehörde: Kompetenz allein reicht nicht
Die IAEA muss wieder Vertrauen aufbauen, meint Bernhard Clasen
Rafael Grossi, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, will sich mit einem Team von Atomexperten auf den Weg zum ukrainischen AKW Saporischschja machen. Das ist eine gute Nachricht. Wohl kaum jemand auf der Welt ist so kompetent in Fragen der Atomenergie wie Grossi und sein Team.
Nach dem Dammbruch von Kachowka fehlt dem AKW bald das Wasser dieses Staudammes, das Jahrzehnte als Kühlwasserreservoir gedient hatte. Und das ist mittelfristig ein Problem. Auch wenn alle Reaktoren abgeschaltet sind. Und so ist es gut, dass man bei der IAEA die Gefahren erkennt.
Doch es geht nicht nur um Kompetenz. Es geht es auch um Vertrauen. Leider gibt es Vorbehalte gegenüber der IAEA. Zum einen in der Ukraine, wo man über das gute Verhältnis von Grossi zum russischen Atomkonzern Rosatom beunruhigt ist. Zum anderen fragen sich Umweltschützer*innen, ob der Chef einer Organisation zur Förderung der Atomenergie wirklich objektiv sein kann.
Die IAEA sollte sich überlegen, wie sie bei ihrer wichtigen Mission dieses Vertrauensdefizit beheben könnte. Vielleicht wäre es der Sache dienlich, wenn sie Greenpeace mitnehmen würde. Dieser Organisation kann niemand Sympathien für Russland vorwerfen, ist sie doch im Mai in Russland zur unerwünschten Organisation erklärt worden, was einem Verbot gleichkommt.
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