Badespaß ohne Mehrfachtäter

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) fordert schärfere Zugangskontrollen für Freibäder

  • Yannic Walther
  • Lesedauer: 2 Min.

»Wir müssen im Kassensystem, im Eingangsbereich darauf achten, dass Straftäter, die ja in der Regel Wiederholungstäter sind, gar nicht mehr in die Bäder kommen«, sagt der Regierende Bürgermeister Kai Wegner am Donnerstag im ZDF-Morgenmagazin. Nachdem es zuletzt wiederholt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen in Berliner Freibädern gekommen ist, fordert Wegner, dass Hausverbote konsequent durchgesetzt werden müssen. In der Pflicht sieht er dabei in erster Linie die Bäderbetriebe. Bei der Online-Ticketbuchung könne durch hinterlegte Namen beispielsweise überprüft werden, wer in die Bäder hereinkommt. »Ich muss erst mal die raushalten, die immer wieder auffällig sind«, sagte Wegner.

Auch Vasili Franco, innenpolitischer Sprecher der Grünen im Abgeordnetenhaus, hält es für den richtigen Weg, Mehrfachtäter in den Blick zu nehmen. Überwiegend bleibe es in Berliner Bädern ruhig und friedlich. »Wenn einige Hitzköpfe jedoch immer wieder bewusst über die Stränge schlagen, ist das nicht hinnehmbar und vor allem für die Beschäftigten in den Bädern ein Risiko«, sagte er. Für »gewalttätige Mehrfachtäter« sollte ein »berlinweites Hausverbot« für die Berliner Bäder ausgesprochen werden. Alexander Freier-Winterwerb, familienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion schlägt zudem vor, dass Jugendsozialarbeiter im Dienst freien Zugang zu den Freibädern bekommen. Ihnen seien die Jugendlichen bekannt, sie würden schwierige Situationen erkennen, bevor sie eskalieren und »tragen zu Deeskalation bei«.

Am Sonntag musste die Polizei erneut das Neuköllner Columbiabad vor dem regulären Badeschluss räumen. Mitarbeiter meldeten sich darauf krank und das Bad musste geschlossen bleiben. In einem Brandbrief hatten die Mitarbeiter kritisiert, dass das Sicherheitspersonal nicht in der Lage sei, Hausverbote durchzusetzen, Einlasskontrollen nicht gründlich genug durchgeführt werden würden und sie generell unterbesetzt seien. Eine ihrer Forderung ist, nur noch namensgebundene Online-Tickets auszugeben.

Vor mehreren Freibädern gibt es mobile Wachen der Polizei. Bereits am Mittwoch kündigte Wehner Schnellmaßnahmen an, über die er allerdings mit Innensenatorin Iris Spranger (SPD) im Gespräch sei. Es seien wenige Freibäder, in denen es immer wieder zu Problemen kommt, drei wolle man sich genau anschauen. Wegner betonte aber auch, dass man die Freibäder nicht mit Hundertschaften der Polizei überwachen könne. Mehr Polizeipräsenz hatte unter anderem Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) gefordert. Die Gewerkschaft der Polizei erteilte der Forderung nach mehr Polizeipräsenz auch aus personellen Gründen eine Absage.

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