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Fran Drescher: Rote Jetsetterin
»Die Nanny« Fran Drescher ist die Stimme der streikenden Schauspieler in Hollywood
Wenn Fran Drescher als Gewerkschaftspräsidentin ans Mikrofon tritt und faire Arbeitsbedingungen für ihre Berufsgenossen fordert, klingt das so souverän wie charismatisch. Kein Wunder, die 65-jährige US-Amerikanerin mit rumänisch-jüdischen Wurzeln ist ausgebildete Schauspielerin. Sie vertritt seit 2021 ihre Zunft an der Spitze der US-Schauspieler- und Entertainmentgewerkschaft SAG-AFTRA und ist damit führende Figur des Doppelstreiks der Drehbuchautoren und Schauspieler, der derzeit große Teile der Hollywood-Industrie lahmlegt. Weniger führend war Drescher hingegen in der Sitcom-Rolle, die ihr in den 90er Jahren den größten Erfolg als Darstellerin einbrachte: In »Die Nanny«, in Deutschland damals auf RTL zu sehen, spielte sie ein Kindermädchen, das seine Schützlinge dank seiner lockeren Art vor dem Spießbürgertum bewahrt.
Erdacht wurde die in über 100 Ländern ausgestrahlte Serie von Drescher selbst sowie ihrem damaligen Ehemann Peter Marc Jacobson, beide waren dafür auch als Drehbuchautoren und Produzenten tätig. Dieses Konzept behielten die zwei – obwohl inzwischen geschieden – auch für zwei weitere autobiografisch inspirierte Sitcoms bei, in denen Drescher ebenfalls als Protagonistin auftrat. Beim Publikum kamen die allerdings weniger gut an als »Die Nanny« – und wurden daher eher eingestellt. Gegenwärtig widmet sich Drescher, selbst ehemals Krebspatientin, hauptsächlich der von ihr 2007 gegründeten Organisation »Cancer Schmancer Movement«, die sich unter anderem für die Früherkennung bestimmter Krebsarten bei Frauen einsetzt. Und eben dem Arbeitskampf – wobei die Gewerkschafterin diesen eher locker anzugehen scheint: Wenige Tage vor Streikbeginn der Schauspieler vergangene Woche hielt sie sich noch für ein Event des Modelabels Dolce & Gabbana in Italien auf. Von so viel Glamour können die meisten Schauspieler, die die SAG-AFTRA vertritt, wohl nur träumen.
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