Fridays for Future: Bündnisse ja, aber nur, wenn das Image passt?

Louisa Theresa Braun über die Bündnisstrategie von Fridays for Future

  • Louisa Theresa Braun
  • Lesedauer: 2 Min.

Fridays for Future haben ihren Platz in der deutschen Klimabewegung einmal mehr klar gemacht: Sie sind die Gruppe, die nach wie vor Massen mobilisiert – in Berlin sollen zum 13. globalen Klimastreik um die 20 000 Menschen gekommen sein. Sie sind diejenigen, die NGOs, Wissenschaft und Popkultur auf ihrer Seite haben und auf der Straße wie der Bühne Stimmung machen, trotz der üblichen mahnenden Worte.

Dass so viele Menschen gekommen sind, dazu hat sicherlich die kluge Bündnis-Strategie von Fridays for Future beigetragen: Mit der Kampagne »Wir fahren zusammen« haben sie ihr Klientel von Schulen und Unis auf die Belegschaft von Betrieben ausgeweitet. Und mit dem Paritätischen Gesamtverband hat sich auch ein Vertreter von Armutsbetroffenen an die Seite der Bewegung gestellt.

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Das war dringend nötig. Dem Vorwurf, dass Klimaschutz offenbar nur was für Kinder reicher Eltern ist, lastet schließlich schwer auf der Bewegung. Da hilft es nur bedingt, dass Aktivist*innen seit Jahren betonen, dass Klima- und soziale Gerechtigkeit zusammengehören, und dass die Ärmsten am schwersten von der Erderhitzung betroffen sein werden. Das ist wenig überzeugend, solange die Ärmsten es nicht selbst sagen.

Umso wählerischer scheinen Fridays for Future in ihren Bündnissen zu sein. So hielt es ein Sprecher für nötig, sich erneut von den Straßenblockaden der Letzten Generation zu distanzieren. Dass beide Gruppen unterschiedliche Strategien haben, ist ja in Ordnung und lange bekannt. Die Letzte Generation hat trotzdem zum Klimastreik aufgerufen. Ein bisschen Solidarität hätten sie dafür doch verdient – zumal beide Gruppen dasselbe Ziel haben. So hat es den Anschein, dass Fridays for Future nur Bündnisse eingehen, von denen sie selbst einen Nutzen haben. Dabei fährt man zusammen doch immer besser.

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