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Wolfsburg empfängt Paris: Die Finalistinnen stehen unter Stress

Keine leichte Aufgabe: Die Wolfsburger Fußballerinnen spielen am Mittwoch gegen Paris um den Einzug in die Gruppenphase der Champions League

Erreichten ein 3:3 beim Hinspiel im Stade Charlety in Paris: Ewa Pajor (9) und die Wolfsburgerinnen
Erreichten ein 3:3 beim Hinspiel im Stade Charlety in Paris: Ewa Pajor (9) und die Wolfsburgerinnen

Die Frauen machen’s spannend: Anders als bei den männlichen Kollegen sind in der Champions League der Fußballerinnen nur fünf Mannschaften direkt für die Gruppenphase qualifiziert, die Meisterteams der vier Nationen mit den jeweils besten Uefa-Koeffizienten – Frankreich, Deutschland, Spanien, England – plus die Titelverteidigerinnen, aktuell die Frauen vom FC Barcelona, die sich aber auch den spanischen Meistertitel sicherten.

Verpasst indes ein erfolgsverwöhnter Klub wie der VfL Wolfsburg zuhause den Titelgewinn, muss er in die Qualifikation und kann sich dort mit so namhaften Gegnerinnen wie beispielsweise vom französischen Spitzenteam Paris FC herumplagen: Nach einem turbulenten 3:3 in Paris vor einer Woche muss am heutigen Mittwoch ein Sieg her für den VfL im heimischen Stadion. Das Team um Alexandra Popp, das im Sommer noch im Endspiel der Champions League stand (2:3 gegen den FC Barcelona), könnte sonst die Gruppenphase jenes Wettbewerbs verpassen, den es 2013 und 2014 gewann und dessen Finale es zudem auch 2016, 2018 und 2020 erreichte.

»Ich erwarte einen großen Kampf um die Gruppenphase. Wir wollen alles geben, um unser Ziel zu erreichen, und das ist die Champions League«, so verkündete es VfL-Stürmerin Ewa Pajor in einem Interview auf der Vereinswebseite. Die polnische Nationalspielerin liebt die internationalen Wettbewerbe. Sie war in der Vorsaison mit neun Treffern Torschützenkönigin der Königsklasse. »Das wird eines der Spiele, in denen es um alles geht, und deshalb müssen wir alles geben.«

Champions League
  • Zwischenrunde, Rückspiele am Mittwoch
    FC Vorskla – AS Rom (Hinspiel 0:3)
    Olimpia Cluj – Slavia Prag (0:5)
    FC Rosengard – Spartak Subotica (2:1)
    Sparta Prag – Eintracht Frankfurt (0:5)
    VfL Wolfsburg – Paris FC (3:3)

    Ajax Amsterdam – FC Zürich (6:0)
    SKN St. Pölten – Valur Reykjavik (4:0)
    Brann Bergen – Glasgow City (4:0)
    Twente Enschede – BK Häcken (2:2)
    Valerenga IF – Real Madrid (1:2)
    Paris St. Germain – Manchester United (1:1)
    Benfica Lissabon – Apollon Limassol (7:0)

    Wolfsburg ist gewarnt: Die Pariserinnen haben in der ersten Runde der Zwischenphase mit Arsenal London bereits ein Topteam aus dem Wettbewerb gekegelt. Beim deutschen Vizemeister herrscht allerdings Zuversicht: »Wir rechnen mit etwa 3500 Zuschauern und dementsprechend mit einer tollen Flutlicht-Atmosphäre im AOK-Stadion« sagt Ralf Kellermann, Wolfsburgs sportlicher Leiter, zu »nd.DerTag«.

    Immerhin haben die Frauen den Vorteil, dass sie anders als bei den Männern nicht auf Gedeih und Verderb auf die Einnahmen aus der Champions League angewiesen sind. 2023/2024 gab es bei den Männern allein als Startprämie für jeden in der Gruppenphase 15,6 Millionen Euro Antrittsgeld. Bei den Frauen kann der Gesamtsieger in dieser Saison bestenfalls 1,4 Millionen Euro einnehmen – im Laufe des gesamten Wettbewerbs. Allerdings kostet so eine europäische Saison auch eine Menge Geld: Die Wolfsburgerinnen beispielsweise chartern regelmäßig Flugzeuge für ihre Reisen zu Auswärtsspielen in der Königsklasse. Dazu kommen die Übernachtungskosten für einen Tross von 40 Leuten in guten Hotels, Verpflegung und so weiter.

    »Das Erreichen der Gruppenphase spielt in unserer wirtschaftlichen Saisonplanung durchaus eine gewisse Rolle« so formuliert es Kellermann. Wichtig ist die Champions-League-Teilnahme aber vor allem, wenn es um die Rekrutierung von Spielerinnen geht. »Natürlich wollen sich nationale und internationale Top-Spielerinnen im internationalen Wettbewerb messen, das ist ganz klar. Wir haben seit unserer ersten Champions-League-Teilnahme 2012/2013 immer mindestens das Viertelfinale erreicht«, so Kellermann: »Diese Konstanz ist einmalig und war sicherlich auch immer ein Argument im Werben um Spielerinnen.« 

    Schon vor zwei Jahren mussten die Fans der Wolfsburgerinnen ziemlich lange um das Erreichen der Gruppenphase zittern: Erst im Elfmeterschießen gelang 2021 schließlich das Weiterkommen gegen Girondins Bordeaux. Im Wettbewerb selbst war dann erst im Halbfinale Schluss. Der in jener Saison von der Uefa eingeführte Champions-League-Modus sorgt seither dafür, dass regelmäßig auch namhafte Klubs den Hauptwettbewerb verpassen. So gab es seither noch keine Spielzeit, in der alle drei englischen Klubs die Gruppenphase erreicht hätten, obwohl die dortige Liga die mit Abstand finanzstärkste ist. Arsenal ist 2023 schon draußen, am Mittwoch droht Manchester United das Aus: Die Red Devils treten nach einem 1:1 auswärts bei Paris St. Germain an.

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