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50 Seedrohnen für die Ukraine
Das deutsche Verteidigungsministerium nennt Details
Der Ukraine-Krieg ist der erste zwischenstaatliche Konflikt, in dem beide Seiten Zehntausende meist kleine Drohnen einsetzen. Diese dienen der Aufklärung, stürzen sich mit Sprengsätzen ins Ziel oder werfen Granaten ab, um so feindliche Panzer oder Schützengräben anzugreifen. Seit diesem Jahr setzt die Ukraine verstärkt Überwasserdrohnen ein, die ebenfalls mit Sprengsätzen ausgerüstet werden können. Diese Systeme gelten als eine der erfolgreichsten Innovationen des Militärs in der Ukraine. Einige Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte wurden bereits auf diese Weise zerstört.
Im September hatte die Parlamentarische Staatssekretärin Siemtje Möller (Grüne) beim internationalen Treffen auf der Luftwaffenbasis Ramstein mitgeteilt, die Ukraine bei der unbemannten Aufrüstung auf See unterstützen zu wollen. 50 Überwasserdrohnen sollten demnach helfen, »den Aggressor nicht nur auf dem Land zurückzuwerfen, sondern auch auf See«. Die Systeme sollten aus Beständen der Bundeswehr stammen sowie »gemeinsam mit den industriellen Partnern« geliefert werden.
Teller und Rand ist der nd.Podcast zu internationaler Politik. Andreas Krämer und Rob Wessel servieren jeden Monat aktuelle politische Ereignisse aus der ganzen Welt und tischen dabei auf, was sich abseits der medialen Aufmerksamkeit abspielt. Links, kritisch, antikolonialistisch.
In der Fragestunde des Bundestages am Mittwoch hatte sich der Linke-Abgeordnete Andrej Hunko nach der maritimen Drohnenspende erkundigt; daraufhin nannte das Verteidigungsministerium erstmals Details. Demnach handelt es sich bei der in Ramstein angekündigten Lieferung um Aufklärungsdrohnen der Firma Evo Logics aus Berlin. Ihr in die Ukraine geliefertes Modell »Sonobot 5« ist etwa einen Meter breit, wird mit einem Elektromotor angetrieben und fährt auf zwei Kufen. Der Hersteller bietet diese Drohnen unter anderem zur Vermessung an, dafür sind sie mit Echolot, Sonar und Kameras ausgerüstet.
Die Drohne kommuniziert unter anderem per WLAN oder Funk, kann aber per »Autonavigation« programmierte Ziele außerhalb der Reichweite der Fernsteuerung ansteuern. Die Ukraine könnte die »Sonobot 5« etwa zur Minenräumung einsetzen. Theoretisch könnten diese auch mit Sprengsätzen ausgestattet werden, jedoch ist die Nutzlast der 27 Kilogramm schweren Geräte vermutlich begrenzt.
Auch die Bundeswehr verfügt inzwischen über einige »Sonobot 5«. Seit den 80er Jahren nutzt die Marine außerdem ferngelenkte Minenräumboote des Typs »Seehund«. Mit der Imitation von Schall- und Magnetfeldsignaturen großer Schiffe sollen sie bei der Überfahrt Minen zum Detonieren bringen.
Dieses Arsenal soll nun modernisiert werden. In einem Verteidigungspapier hatte die Marine ihre Pläne bis 2035 dargelegt. Demnach sollen in den kommenden zehn Jahren umfangreiche Investitionen in Marinedrohnen erfolgen, die dann von Schiffen mit Besatzung eingesetzt werden.
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