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Balticconnector: Aufregung ohne Beweis

Daniel Säwert zum Schaden an der Balticconnector-Pipeline

  • Daniel Säwert
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Ostsee ist zu einem unruhigen Gewässer geworden. Irgendjemand hatte am 8. Oktober die Pipeline Balticconnector zwischen Estland und Finnland beschädigt. Wer und wie, darauf wusste niemand zunächst Antwort. Doch Pipeline und Ostsee? Da war doch was. Schnell waren eins und eins zusammengezählt und ergaben das arithmetisch logische Mittel unserer Zeit: Der Russe war's.

Dass es dafür keine Beweise gab und Finnland auch schnell (und ziemlich unbemerkt) von der Russen-These abrückte, interessierte niemanden mehr. Stattdessen wurde aus einem Zwischenfall ein Paradebeispiel für die aktuelle Drohspirale. Nato-Chef Jens Stoltenberg gab zwar zu, dass Moskau sich nicht an der Röhre vergangen hat, für die Drohung einer »entschlossenen Antwort« reichte es dennoch. Und dass Lettlands Präsident Edgars Rinkēvičs rechtswidrig die Ostsee für russische Schiffe sperren will, ist auch mehr ein Geschenk für Moskaus Propaganda, die jetzt westliche Russophobie ausschlachten kann, als das Verhalten eines Staatsoberhaupts. Zumal am Pipelineriss laut Finnland ein chinesischer Anker verantwortlich ist. Doch wer braucht schon Experten, wenn er Drohungen hat.

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