Geiselaustausch: Mehr Raum für Verhandlungen im Gazakrieg

Israels Regierung muss verhandeln, um alle Geiseln in der Gewalt der Hamas auszutauschen

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.
Zehntausende von Menschen schließen sich den Familien der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln an, als sie am fünften Tag eines Marsches von Tel Aviv nach Jerusalem einmarschieren.
Zehntausende von Menschen schließen sich den Familien der von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln an, als sie am fünften Tag eines Marsches von Tel Aviv nach Jerusalem einmarschieren.

Seit Tagen wurde verhandelt über den Austausch der Geiseln, die die Terror-Miliz Hamas am 7. Oktober genommen hat. Nun scheint der Durchbruch gelungen, über 50 sollen freikommen. Auf dieses Signal hatten die Angehörigen lange gewartet. Sie drängten die Regierung, alles zu unternehmen, um das Leben der Menschen zu retten. Doch Netanjahu und seine Verbündeten zauderten, sandten widersprüchliche Signale aus. Vorrangiges Ziel bleibt, die Hamas komplett zu zerschlagen.

Natürlich sind die Terroristen der Hamas die Geiselnehmer, haben Hunderte Menschen massakriert und wahllos Menschen nach Gaza entführt. Mit Mördern zu verhandeln, kommt für die Regierung Netanjahu einem Verrat gleich an einer Doktrin, die nie hinterfragt wird: Mit Terroristen verhandelt man nicht, man schaltet sie aus; andernfalls wäre der Staat schwach und erpressbar. Das ist so kaltblütig wie weltfremd. Ein Staat zeigt Stärke, wenn er in der Lage ist, seine Bürger zu schützen, auch wenn er dafür mit Terroristen verhandeln muss. Jetzt geht es darum, alle Geiseln auszutauschen. Das dürfen die Familien erwarten. Dafür müssen humanitäre Erwägungen die Politik leiten.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -