Taser sind tödlich, nicht deeskalativ

Louisa Theresa Braun ist gegen eine Ausweitung der Taser-Tests durch die Polizei. Diese sollte besser in Deeskalation geschult werden

  • Louisa Theresa Braun
  • Lesedauer: 1 Min.

Taser sind Waffen, deren Einsatz lebensgefährlich sein kann. Acht Menschen sind in Deutschland bereits gestorben, nachdem sie von Polizist*innen mit den Elektroschocks traktiert wurden. Dass die Bundespolizei die Geräte als »Hilfsmittel der körperlichen Gewalt« bezeichnet, die eine »deeskalierende Wirkung« hätten, verharmlost die Realität. Wie der Fall des 2022 erschossenen Geflüchteten Mouhamed Dramé zeigt, hat der in dieser Situation eingesetzte Taser nicht im Geringsten deeskaliert, im Gegenteil: Es folgten fünf Schüsse auf den 16-Jährigen, der sich – wie auch die meisten Opfer von Taser-Einsätzen – in einer psychischen Ausnahmesituation befand.

Dass die Bundespolizei die Taser-Tests nun ausweiten oder sich gar für einen flächendeckenden Einsatz entscheiden will, ist unverantwortlich. Stattdessen sollten die Beamt*innen in wirklicher Deeskalation geschult werden und im Umgang mit Menschen, denen es psychisch nicht gut geht. Tode und Verletzungen könnten so vermieden werden – und dem Vertrauen in die Polizei würde es auch nicht schaden.

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