- Kommentare
- Kommentar
Mehr tun für AfD-Verbot
Die SPD-Chefin ist zu zurückhaltend, denkt Sebastian Weiermann
Es ist gut, dass Saskia Esken sich nun schon zum zweiten Mal für die Prüfung eines Verbotsverfahrens gegen die AfD ausgesprochen hat. Wenn Esken sagt, die AfD verhöhne Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und wolle sie zerstören, hat sie recht.
Wenn die Aussagen von Esken aber zu mehr dienen sollen, als im Gespräch zu bleiben und sich mit der eigenen Anti-rechts-Haltung zu rühmen, dann kann man von ihr mehr verlangen. Sie ist Vorsitzende der SPD, ihre Partei stellt den Bundeskanzler. Wenn Esken ein AfD-Verbot will, dann sollte sie die Initiative ergreifen. Wo bleiben entsprechende Anträge auf Parteitagen und im Bundestag? Wo bleibt wirklicher Druck, ein Verbot der extrem rechten Partei anzustreben? Es würde Saskia Esken und der sozialdemokratischen Partei gut zu Gesicht stehen, sich wirklich gegen die AfD einzusetzen und ein Verbotsverfahren voranzutreiben. Die Lage ist zu ernst. Im Kampf gegen rechts ist mehr gefragt als eine Aussage, die sich in Interviews nett liest.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.