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Liebknecht-Luxemburg-Ehrung: Solange in Sozialisten Leben ist

Traditionelle Liebknecht-Luxemburg-Ehrung am 14. Januar in Berlin-Friedrichsfelde

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 3 Min.

Einen besseren Ort für den Filmabend unweit des Rosa-Luxemburg-Platzes kann es fast nicht geben: Im Berliner Karl-Liebknecht-Haus zeigt die Linksjugend Solid am 13. Januar die von Defa-Regisseur Günter Reisch gedrehten Streifen »Solange Leben in mir ist« (1965) und »Trotz alledem« (1972), die beide von Karl Liebknecht handeln. Am Morgen des 14. Januar veranstaltet die Linksjugend dann eine Friedhofsführung in der Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin-Friedrichsfelde.

Es ist der zweite Sonntag im Januar, das traditionelle Datum der Liebknecht-Luxemburg-Ehrung. Die Linke lädt ab 10 Uhr zum stillen Gedenken an den Gräbern von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Die beiden Gründer der KPD waren entschiedene Kriegsgegner. Sie wurden am 15. Januar 1919 von Freikorpssoldaten ermordet. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung wird einen Kranz niederlegen, die Tageszeitung »nd« ebenfalls.

»Ihr Kampf nimmt uns in die Pflicht, gegen Krieg und Aufrüstung, gegen Ausbeutung und soziale Verelendung aufzustehen«, heißt es im Aufruf zur Liebknecht-Luxemburg-Demonstration. Treffpunkt ist am 14. Januar um 10 Uhr der U-Bahnhof Frankfurter Tor. Die Demonstration wird seit 1996 von einem Bündnis linker Parteien und Gruppen organisiert. Nach dessen Angaben liefen im vergangenen Jahr 12 000 bis 13 000 Teilnehmer mit, darunter die Bundestagsabgeordneten Sevim Dağdelen, Żaklin Nastić und Andrej Hunko. Alle drei sind im Oktober zusammen mit Sahra Wagenknecht aus der Linken ausgetreten und wollen Ende Januar ihre eigene Partei gründen. Dağdelen findet sich jetzt in der Liste der Unterstützer der LL-Demo. Dort sind aber auch Politiker verzeichnet, die der Linken nach wie vor angehören, beispielsweise Elisabeth Wissel, Linksfraktionschefin im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg.

»Der Weltfrieden ist akut gefährdet. Ein nukleares Inferno droht«, steht im Aufruf zur Demonstration. »Wir sind für einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine und die Aufnahme von Verhandlungen. Die Waffenlieferungen der Nato-Staaten müssen sofort beendet werden.« Weiter heißt es: »Der maßgeblich provozierte völkerrechtswidrige Krieg Russlands gegen die Ukraine hat eine Vorgeschichte. Sie schließt nicht zuletzt die seit 2014 andauernden Angriffe der ukrainischen Armee auf die Ostukraine ein.«

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Mit der 100 Milliarden Euro teuren Aufrüstung der Bundeswehr wolle die Bundesrepublik eine Führungsrolle in Europa einnehmen. Man sei strikt dagegen. Die Opfer dürften nicht vergessen werden. Sichere Fluchtwege für alle Menschen seien umso notwendiger, da die EU-Außengrenzen für diejenigen verschlossen werden, die vor Krieg und Elend fliehen.

Bereits am 13. Januar veranstaltet die Tageszeitung »Junge Welt« im Tempodrom die mittlerweile 29. Rosa-Luxemburg-Konferenz. Als Gäste angekündigt sind unter anderen die Abgeordnete Żaklin Nastić, Juan Carlos Marsán vom Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Kubas und mit Jeremy Corbyn der frühere Vorsitzende der britischen Labour Party.

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