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Spiel um EM-Bronze: Schweden eine Nummer zu groß für das DHB-Team
Keine Medaille: Die deutschen Handballer verlieren das Spiel um Platz drei bei der Heim-EM
Handballer sind harte Jungs, gut im Austeilen aber auch gut im Einstecken. Die jammern nicht, die machen immer weiter, auch wenn es wehtut. Aber ein Turnier wie eine Europameisterschaft mit neun Spielen innerhalb von zweieinhalb Wochen bringt selbst Kerle wie diese an den Rand ihrer Belastbarkeit. Zum Abschluss einer solchen Veranstaltung mit Begegnungen im Zwei-Tages-Rhythmus hielt der Sonntag noch einen finalen Akt bereit: Spiel um Platz drei gegen den Titelverteidiger aus Schweden.
Auf der Platte wurde schnell deutlich, dass der Wille zwar durchaus vorhanden war, die geschundenen Körper aber nicht mehr mitmachten. Das Team von Bundestrainer Alfred Gislason musste in eine 31:34 (12:18)-Niederlage einwilligen, die wehtat, weil es an diesem Nachmittag um viel ging: Das kleine Finale war nicht nur deshalb von besonderer Bedeutung, weil die deutschen Spieler die Titelkämpfe im eigenen Land unbedingt mit einer Medaille um den Hals beenden wollten, sondern auch, weil Platz drei beim kontinentalen Gipfeltreffen mit der Fahrkarte zu den Olympischen Spielen in Paris belohnt wurde.
Ein zusätzlicher Anreiz, denn dadurch hätten sich die ohnehin schon von Termin zu Termin hetzenden Handballer ein aufwendiges Qualifikationsturnier ersparen können, das sie nun neben ihren Verpflichtungen in den Vereinen auch noch absolvieren müssen.
Dass sich die international überaus erfahrenen Schweden das begehrte Ticket sichern würden und nicht die Deutschen, wurde vor allem in der ersten Halbzeit deutlich. Kapitän Johannes Golla und seinen Mitstreitern fehlten in der Abwehr die Hartnäckigkeit und Konsequenz, mit denen sie im Halbfinale gegen Dänemark geglänzt hatten, zudem vergaben sie in der Offensive beste Wurfgelegenheiten in Serie. Dagegen ließen die Schweden den Ball mit spielerischer Leichtigkeit zirkulieren und zogen mit bis zu sieben Toren davon. Am Spielfeldrand raufte sich Gislason die Haare, aber auch er vermochte von der Bank keine Impulse zu setzen, die seiner Mannschaft entscheidend weiterhalfen.
Das Spiel musste Mitte der ersten Hälfte für einige Minuten unterbrochen werden, weil ein Zuschauer auf der Tribüne kollabiert war. Als er von den beiden Mannschaftsärzten und Sanitätern versorgt stabilisiert worden war, konnte es weitergehen.
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In der zweiten Halbzeit steigerte sich Deutschland signifikant, vor allem Torhüter Andreas Wolff glänzte mit spektakulären Paraden, die ihm einen Platz im Allstar-Team der EM gesichert hatten. Die Deutschen gaben sich nie auf und kämpften unverzagt weiter, waren beim Stand von 29:30 kurz vor Schluss nah dran an der Chance, das Spiel zu drehen, doch zum großen Wurf reichte es nicht.
»Das Turnier mit einer Bronzemedaille abzuschließen, wäre großartig«, hatte Gislason vor dem Spiel verkündet. Dieses Ziel hat das deutsche Team verfehlt, die Gesamtbilanz fällt nach neun Partien trotz des Einzugs in die Runde der besten vier Nationen Europas durchwachsen aus: Vier Siege, ein Remis und vier Niederlagen – davon drei in Folge zum Ende des Turniers – das kann nicht der Anspruch sein, den die Handballnation an sich stellt.
Nun kommt es also Mitte März in Hannover zu einer Zusatzschicht gegen Kroatien, Österreich und Algerien, um es bei den Olympischen Spielen in Paris besser machen zu können. Die beiden besten Nationen dieses Vierervergleichs werden mit einer Startberechtigung für das Turnier unter den fünf Ringen an der Seine belohnt.
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